Mikromanagement beschreibt einen Führungsstil mit übertriebener Detailorientierung. Er zeigt sich im Überspringen von Hierachieebenen und dem Unvermögen zu delegieren.
Was den Mikromanager auszeichnet
Ein Mikromanager ist eine Führungskraft, die sich gerne mit Einzelheiten beschäftigt. Oftmals sind es sogar Aufgaben, die sie vermeintlich einem Mitarbeiter übertragen hat. Anstatt den Mitarbeiter aber eine Lösung finden zu lassen, hinterfragt der Mikromanager Arbeitsschritte im Detail und beschäftigt sich selbst mit Einzelheiten der Lösung.
Die Führungskraft vertraut nicht auf die Fähigkeiten des Mitarbeiters und hat daher permanent das Gefühl, zu wenig in die Lösungsfindung eingebunden zu sein.
Sie zwingt den Mitarbeiter einzelne Arbeitsschritte zu dokumentieren und mit ihm zu diskutieren. Sie fordert vom Mitarbeiter permanent, sich mit der Aufbereitung der Arbeitsschritte zu beschäftigen.
Wie Mitarbeiter auf Mikromanagement reagieren
Die Reaktion der Mitarbeiter auf das Mikromanagement ist Demotivation und Frust. Da sie keinen Freiraum für eigene Entscheidungen innerhalb ihres Aufgabengebiets bekommen, ziehen sie sich auf die Position zurück, Arbeitsschritte nach Anweisung zu erledigen und selbst inaktiv zu werden.
Da sie immer stärker damit beschäftigt sind, Ihre Arbeit in Einzelheiten zu dokumentieren, fehlt ihnen außerdem die Zeit und zunehmend auch die Lust selbst nach Lösungen zu suchen.
Betroffene spüren das mangelnde Vertrauen der Führungskraft und begehren entweder auf oder werden destruktiv. Sie vertrauen der Führungskraft ebenfalls nicht.
Erfolgreiche, aktive Mitarbeiter werden sich diese Situation nicht lange gefallen lassen und rasch das Unternehmen verlassen. Manche Mitarbeiter werden aber bleiben und nur innerlich kündigen, was für das Unternehmen insofern schädlich ist, als sie nur mehr physisch anwesend sind, aber keinen aktiven Beitrag mehr leisten.
Wie das Mikromanagement Erfolge verhindert
Mikromanagement ist ein Zeit- und Ressourcenfresser.
Die Beschäftigung mit Einzelfragen auf Ebene der Führung raubt Zeit. Wenn Führungskräfte damit beschäftigt sind, Detailfragen zu erörtern, fehlt ihnen die Zeit, sich auf Ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.
Auch die Ressourcen des Mitarbeiters werden zunehmend für die Aufbereitung der Arbeitsschritte und Präsentationsunterlagen gebunden. Der Mitarbeiter hat immer weniger Zeit, sich um die eigentliche Lösung zu bemühen, selbst wenn er das anfänglich noch wollte.
Seine eigene Kreativität und Lösungskompetenz wird zusehends gehemmt, wodurch letztendlich die Führungskraft immer stärker den Eindruck gewinnt, sich um Angelegenheiten selbst kümmern zu müssen.
Ein Teufelskreis entsteht. Er verhindert Umsätze und verursacht Kosten.
Das Betriebsklima und die Produktivität leiden, die Arbeitsmoral sinkt und das Unternehmen braucht letztlich immer mehr Mitarbeiter, um Aufgaben zu erledigen.
Je mehr Führungskräfte in einem Unternehmen Mikromanagement betreiben, desto schwieriger wird, es intern herauszufinden, wo das eigentliche Problem liegt. Mikromanager entlarven sich nämlich kaum gegenseitig.
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