Der Beruf Drohnenpilot ist auch in Österreich stark im Kommen und meine Empfehlung für alle, die sich für Flugtechnik interessieren und einen Job machen möchten, bei dem sie eher selten am Schreibtisch sitzen werden.
Drohen ermöglichen einen umfassenden Überblick über verschiedenste Projekte und bieten völlig neue Perspektiven. Sie sind hinsichtlich der Möglichkeiten der Luftbildaufnahmen alternativlos.
Was macht ein Drohnenpilot?
Tätigkeit
Der Drohnenpilot steuert eine Drohne.
Was einfach klingt, dürfte in der Praxis nicht so einfach sein, denn ein Drohnenpilot, der die Drohne im dreidimensionalen Raum in der Luft kontrollieren muss, und, etwa in nur wenigen Metern Abstand, ein Windrad abfliegen soll, ohne damit zu kollidieren, muss sich der Gefahren bewusst sein und jede Menge Erfahrung mitbringen.
Was die Sache besonders schwierig macht ist, dass man nicht, wie der Pilot im Flugzeug, direkt in die Flugbahn steuert, sondern das Navigieren mittels Joystick vom Boden aus geschieht.
Zusätzlich muss man den Wind in der Höhe richtig einschätzen können, obwohl man selbst am Boden steht.
Möglicherweise hat unsere Jugend, die mit Playstation und dazu gehörigem Joystick aufgewachsen ist, bessere Voraussetzungen sich in die Drohne zu versetzen?
Voraussetzungen für die Berufsausübung
Der Beruf des Drohnenpiloten steckt in den Kinderschuhen und wird aktuell hauptsächlich von Selbstständigen ausgeübt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf selbst Erlerntes und ihre Erfahrung zurückgreifen.
Meine Recherche für diesen Beitrag hat meine entsprechende Vermutung bestätigt, denn ich fand nur ein einziges Inserat auf karriere.at, wo ein „uLfz¹)-Operator (m/w/d)“ gesucht wurde.
Gleichzeitig aber stieß ich auf ein Startup namens skyzr, das einen Marktplatz für Drohnendienstleistungen betreibt und damit die Nachfrage von Aufraggebern mit den Angeboten von Selbstständigen zusammenbringt.
Weil dieser Beruf noch so jung ist, wird im genannten Inserat eine “ … Ausbildung aus dem technischen Umfeld …“ oder überhaupt nur “ … entsprechende praktische Erfahrung …“ gefordert. Zur Zeit gibt es auch nur wenige Anbieter, bei welchen man sich ausbilden lassen kann.
Reicht im Hobbybereich noch ein laienhaftes Wissen über Flugtechnik und Wetterbedingungen, wachsen die diesbezüglichen Anforderungen an das Know How und die Erfahrung beim Profieinsatz.
Abhängig vom Einsatzgebiet der Drohne wächst auch der Anspruch an die sonstigen Kenntnisse des Piloten. Auf der Hand liegt beim Einsatz mit Kameras etwa auch der professionelle Umgang mit solchen.
Berufsaussichten in Österreich
Die Berufsaussichten für Drohnenpiloten schätze ich als extrem gut ein. Schon alleine deshalb, weil das Einsatzgebiet der Drohnen so mannigfaltig ist und weit über den Bedarf an sonstigen Flugzeugpiloten hinausgehen wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind die durch die Allgemeinheit wahrnehmbaren Einsätze mit Drohnen relativ überschaubar. Daher ist anzunehmen, dass jene, die beruflich mit Drohnen zu tun haben, diese Tätigkeit „nebenbei“ verrichten. Bedenkt man aber, dass auch beim unbemannten Personenverkehr bereits erste Pilotprojekte öffentlich wurden, ist die zukünftige Entwicklung des Drohnenpiloten absehbar.
Aktuell kann man aber bereits feststellen, dass große, etablierte Firmen auf den Zug „Betrieb unbemannter Flugobjekte“ aufzuspringen versuchen und sich damit eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet sichern wollen. Das erwähnte Inserat stammte nämlich von einer mit den Wiener Stadtwerken verbundenen Tochterfirma und auf das genannte Startup stieß ich über eine Jobannonce von Frequentis, die aktuell Leute suchen, die den Startup Markt in Richtung Drohnenaktivitäten durchforsten.
Die Aktivitäten dieser Firmen machen deutlich, dass der Bedarf an Drohnenpiloten auch in Österreich weiter stark steigen wird.
Damit zeigen alle Indizien bezüglich der weiteren Entwicklung der Jobchancen in die gleiche Richtung.
Wie wird man Drohnenpilot?
Derzeit gibt es in Österreich – anders als in Deutschland – noch keine gesetzlich verpflichtende Ausbildung. Ein Umstand, der meines Erachtens nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.
Wer noch schulpflichtig ist und den Beruf ins Auge fast, ist mit einer technischen Ausbildung z.B. im Maschinenbau gut beraten.
Weitere (theoretische) Ausbildungsbildungsmöglichkeiten, insbesondere für Hobbypiloten, bietet das Wifi, die Motorflugunion Klosterneuburg oder das österreichische Bundesheer.
Flugtrainings können seit 2018 beim ÖAMTC absolviert werden.
Was darf ein Drohnenpilot?
Bewilligungen
Klar, er darf die Drohne fliegen. Aber auch nur dann, wenn er über die notwendigen Papiere bzw. Bewilligungen verfügt.
Ähnlich wie beim Auto für das man Führer- und Zulassungsschein benötigt, erfordert das legale und insbesondere das gewerbliche Fliegen von Drohnen den Drohnenführerschein als Kompetenznachweis und einen Nachweis über die technische Zulassung der Drohne.
Die Zugangsvoraussetzungen werden von der Austro Control überprüft und die Bewilligungen erteilt.
Wie beim Auto mit der Straßenverkehrsordnung (StVO) gibt es auch bei der Drohne weitere rechtliche Vorschriften darüber, wann und wo eine Drohne geflogen werden darf.
Dabei sind das Gewicht der Drohne und der Ort an dem sie geflogen werden soll entscheidend. Ausschlaggebend für letzteres ist natürlich die Sicherheit.
Art des Fluges
Die Art des Fluges entscheidet auch über die erforderliche Bewilligung.
Wer eine Drohe nicht um des Fluges selbst betreibt, benötigt bereits eine ausdrückliche Bewilligung.
Das bedeutet, dass Drohnenflüge, die gewerblich unternommen werden, in der Regel bewilligungspflichtig sind, da sie jedenfalls einem über den Flug hinausgehenden Zweck dienen. Um Aufnahmen machen zu können, sind sie nämlich mit einer Kamera ausgestattet.
Selbst Drohnen, die nur bis zu einer maximalen Flughöhe von 120m fliegen können, brauchen also eine Bewilligung, wenn sie mit einer Kamera ausgestattet sind.
Kategorien
In der „Open Kategorie“ dürfen je nach Unterkategorie nur Drohnen bestimmter Gewichtsklassen, bis zu maximalen Flughöhen und innerhalb des Sichtbereiches („in Sichtverbindung“) geflogen werden.
Dabei bedarf es bei Drohnen bis 250 Gramm, die weit weg von unbeteiligten Personen geflogen werden, lediglich einer Registrierung der Drohe, einer Haftpflichtversicherung und die Einhaltung der Rechtsvorschriften. Für schwerere Drohnen bedarf es einer ausdrücklichen Bewilligung („kleiner Drohnenführerschein“), die man durch einen online Multiple Choice Test bekommen kann.
Möchte man schwerere Drohen außerhalb des Sichtbereiches und in steigenden Flughöhen (über 120m) steuern, fällt man in die sogenannte „Specific Kategorie“, innerhalb derer es einer umfangreicheren Bewilligung („großer Drohnenführerschein“) bedarf.
Die Zertifikate sind momentan 5 Jahre gültig und dürfen im gesamten EU Raum benutzt werden und setzen ein Mindestalter von 16 Jahren voraus..
Insgesamt gilt, dass je schwerer eine Drohne ist, und je dichter das Einsatzgebiet der Drohne bebaut ist, desto umfangreicher sind die Vorschriften für den Betrieb.
Für den gewerblichen Einsatz einer Drohe ist also jedenfalls eine Bewilligung für die Specific Kategorie erforderlich.
Möchte man zukünftig darüber hinaus Drohnen fliegen, die Personen oder Gefahrengut transportieren und mit solchen, die über 3 m groß sind über Menschenansammlungen fliegen, bedarf es einer Genehmigung der Kategorie „Certified“, deren Regelungen aktuell (Stand Jänner 2023) noch in Ausarbeitung bei der EU sind. Solche Genehmigungen sind daher aktuell noch nicht erlangbar.
Weiterer Details zum Drohnenführerschein können Sie hier nachlesen. Achten Sie bei Ihrer Recherche unbedingt darauf, dass Sie aktuelle Informationen erlangen. Ich habe selbst festgestellt, dass teilweise widersprüchliche Informationen erteilt werden. Offenbar weil sich auf diesem Gebiet sehr viel tut.
Drohnenversicherung
Egal ob im Hobby- oder im gewerblichen Bereich, wer eine Drohne fliegen möchte, braucht gemäß Luftfahrtgesetz eine entsprechende Drohnenhaftpflichtversicherung. Auffällig sind dabei viele Hinweise im Internet, dass eine Haushaltsversicherung auch im Privatbereich nicht ausreicht!
Einsatzgebiete für Drohnenpiloten
Der Beruf des Drohnenpiloten ist sehr stark im Kommen und wenn man bedenkt, dass die EU an der Ausarbeitung der Vorschriften für bemannte Drohnen mit einer Größe über 3m arbeitet, wird schnell klar, dass noch gehörig Luft nach oben für alle drohnenrelevante Themen besteht.
Aktuell werden Drohnen überall dort eingesetzt, wo man Luftaufnahmen benötigt, wo Transporte in schwer zugängliche Gebiete erfolgen sollen, im Zuge der Errichtung von Neubauten bei der Filmproduktion, beim Bundesheer, im Security Dienstleistungsgewerbe, bei allen denkbaren Hilfsdiensten wie Bergrettung und Feuerwehr, in der Meteorologie und in vielen anderen Gebieten.
Was verdient ein Drohnenpilot in Österreich?
Da es sich um ein sehr junges Berufsbild handelt sind auch Erfahrungswerte noch sehr unterschiedlich.
Fixanstellungen werden zukünftig verstärkt angeboten werden und damit wird sich auch letztlich das Gehalt der Drohnenpiloten stabilisieren.
Derzeit wird ein Einstiegsgehalt von noch sehr variablen € 2.800.- und € 4.300.- brutto per Monat angegeben.
Selbstständige Drohnenpiloten bestimmen ihren Preis aufgrund der Nachfrage und je weniger es davon gibt, desto bessere Preise erzielt der Drohnenpilot.
1) uFlz = unbemanntes Flugzeug
Weiterführende Links:
https://www.dronespace.at/dronespace_app
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