Arbeitslos – was schreibt man in den Lebenslauf?

die Businesscoach Arbeitslos – was schreibt man in den Lebenslauf?

Kürzlich wurde ich wieder einmal gefragt, wie man denn die Zeiten der Arbeitslosigkeit im Lebenslauf darstellen soll?

Lücken im Lebenslauf

Personalisten mögen keine Lücken. Zumindest nicht im Lebenslauf. Und wenn Sie das Pech haben, von einer sehr jungen Personalistin interviewt zu werden, dann ist die Chance sehr hoch, dass besonders die Lücken in Ihrem Lebenslauf sie interessieren. Personalisten wollen einerseits nicht lesen, dass man überhaupt arbeitslos war. Andererseits soll der Lebenslauf keine Lücken aufweisen, weshalb man es erwähnen sollte und lügen darf man schon gar nicht!

Wann die Arbeitslosigkeit im Lebenslauf zu einem Problem wird

Prinzipiell stellt sich die Frage, wie man mit dem Thema Arbeitslosigkeit im Lebenslauf umgehen soll erst nach einer längeren Arbeitslosigkeit und vor allem dann, wenn Sie gerade auf Arbeitssuche sind.

Frühere Zeiten der Arbeitslosigkeit, die zwischen zwei Jobs stattfanden, brauchen Sie sie gar nicht zu erwähnen. Wenn sie noch dazu kürzer als sechs Monate dauerte, wird sie wahrscheinlich nicht thematisiert. Führen Sie deshalb Ihre Jobs auch mit den richtigen Daten an. Denn, wenn sich mehrere Jobs nahtlos aneinander reihen, wird der Personalist eventuell ebenso skeptisch und vermutet vielleicht eine Unwahrheit, weil es gerade bei Personen mit sehr vielen beruflichen Stationen eher ungewöhnlich ist, dass Jobs sich nahtlos aneinander reihen.

Was Sie anstelle des Wortes Arbeitslosigkeit ver­wenden sollten

Gab es Phasen längerer Arbeitslosigkeit sollten Sie diese Lücke z.B. mit Worten wie „Orientierung nach Insolvenz des Arbeitgebers“ oder „Teilnahme an mehrstufigen Auswahlverfahren“ schließen. Damit zeigen Sie, dass Sie nicht untätig waren.

Wie und wann Sie die Zeit der Arbeitslosigkeit unbedingt füllen sollten

Wenn Sie aktuell auf Arbeitssuche sind und diese Phase bereits länger als sechs Monate dauert, ist es an der Zeit, sich etwas einfallen zu lassen. Wenn Sie noch keine Zusatzausbildungen gemacht haben, dann besuchen Sie jetzt sofort eine. Aber auch hier ist Vorsicht geboten – die Aneinanderreihung von mehr als zwei aufeinander folgende Ausbildungen während der Arbeitslosigkeit kann kontraproduktiv sein, wenn sie Sie an der Arbeitssuche hindern!

Haben Sie Verwandte oder Freunde, die selbstständig sind? Gut, dann bitten Sie sie um die Möglichkeit eines Praktikums oder übernehmen Sie eine Projektarbeit. Da man Ihnen derartige Tätigkeiten auch nicht durch offizielle Meldungen wie z.B. bei der Sozialversicherung absprechen kann, bieten sie sich auch für die Vergangenheit an!

Wenn Sie gerade einen Auslandsaufenthalt absolviert haben, dehnen Sie ihn um einen passenden Zeitraum aus! Wenn es bisher noch keine „Auszeiten“ gab und Sie bereits einige Jahre die Karriereleiter erklommen haben, dann ist die Angabe einer „persönlichen Auszeit“ eventuell mit dem Zusatz „Weltreise“ oder ähnlichem legitim!

Vorsicht ist bei mittlerweile sehr beliebten Lückenfüllern geboten, die sich um die Pflege eines Angehörigen dreht. Damit sollten Sie – wie mit Lückenfüllern allgemein – sehr sparsam umgehen.

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