Grübeln Sie auch gerade, wie Sie Ihren Lebenslauf am besten verfassen?
Nachdem viele meiner Klienten ähnliche Fragen haben, versuche ich hier, die wichtigsten zusammenzufassen!
“Wie lang darf mein Lebenslauf sein?”
Eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Lebenslauf ist jene nach der Länge!
Diese Frage ist allerdings sehr individuell und nicht pauschal zu beantworten, denn die Antwort fällt ganz unterschiedlich aus, wenn Sie etwa 40+ sind und auf ein ereignisreiches, berufliches Leben zurückblicken oder gerade mit der Ausbildung fertig geworden sind.
Als Faustregel gilt, dass er so kurz, wie möglich aber so lang wie nötig sein soll!
Im Vordergrund steht jedenfalls, wie wichtig die Dinge sind, die Sie in Ihrem Lebenslauf erwähnen. Ist der Inhalt nichtssagend, dann hilft es auch nicht, wenn Sie ihn auf zwei Seiten aufblasen, obwohl eine Seite gereicht hätte.
Hingegen rate ich entschieden davon ab, Ihre Inhalte auf eine Seite zu pressen, nur weil Sie irgendwann hörten, dass ein Lebenslauf nur eine Seite haben sollte. Ich vermute, dass diese Aussage daraus entstanden ist, weil viele Bewerberinnen und Bewerber viel zu lange Lebensläufe verfasst haben und das AMS bzw. Coaches sie bewegen wollten, sie zu kürzen.
Sehr junge Bewerber werden im Regelfall nur eine Seite benötigen, um alle wichtigen Details zu nennen. Meistens werden sie sogar das umgekehrte Problem haben, denn viele wissen mangels Berufserfahrung gar nicht, was Sie schreiben sollen.
Wenn Sie bereits viele Jahre berufstätig waren, dann brauchen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere Seiten. Wenn Sie darüber hinaus auch noch viele Projekte oder Programmiersprachen auflisten müssen, dann brauchen Sie eventuell alleine dafür schon eine eigene Seite.
Verfassen Sie im ersten Schritt Ihren Lebenslauf und prüfen Sie dann, ob Sie sinnvolle Möglichkeiten finden, um Platz zu sparen.
Ich sehe nämlich leider oft, dass Menschen, die weniger versiert in MS Word sind, sich schwer tun, mit Formatierungen Platz zu sparen. Wenn Sie z.B. eine dritte Seite brauchen, auf der sich nur wenige Zeilen befinden, dann ist es jedenfalls anzuraten, durch eine professionelle Formatierung Platz zu sparen.
Orientieren Sie sich daran, dass Ihr Lebenslauf nach Möglichkeit ein bis zwei Seiten lang sein sollte. Wenn Sie sicher sind, dass Sie mehr Platz brauchen, dann nehmen Sie sich das Recht heraus, ihn länger zu gestalten!
“Fange ich mit den Schulzeiten oder beruflichen Stationen an?”
Das Wichtigste kommt zuerst, daher müssen Sie immer Ihre letzte Station als Erstes anführen. Wenn Sie bereits berufliche Erfahrungen – auch in Form von Praktika – gemacht haben, müssen die vor den schulischen Stationen angeführt werden.
Auch bei den schulischen Ausbildungen muss immer die jüngste als erstes genannt werden!
Der Grund dafür ist, dass Arbeitgeber insbesondere daran interessiert sind, welche praktische Erfahrung Sie bislang erworben haben.
Ein weiterer ist, dass besonders Personalprofis, die sehr viele Bewerbungsunterlagen sichten, diesen bestimmten Aufbau gewohnt sind und Sie alles tun sollten, um deren Leben zu erleichtern. Und weil der Mensch bekanntlich ein Gewohnheitstier ist, mag er es nicht sonderlich, wenn Dinge, umgestellt werden.
Lediglich dann, wenn es Ihnen gelingt, einen derart außergewöhnliche Aufmachung zu kreieren, dass Sie sicher sein können, dass niemand anders eine ähnliche wählt, werden Sie einen Personalisten dazu bewegen, Ihrem Lebenslauf mehr als einige Sekunden Aufmerksamkeit zu schenken!
“Was muss bezüglich Ausbildung alles in meinem Lebenslauf stehen?”
Diese Frage ist nur individuell zu beantworten!
Wenn Sie gerade Ihre Schulausbildung abgeschlossen haben, sind alle Schulen und alle Abschlüsse zu nennen. Wenn Sie schon zwanzig Jahre Berufserfahrung hinter sich haben, dann reicht es, die letzte abgeschlossene Schule zu erwähnen.
Wer ein Studium absolviert hat und bereits langjährig im Berufsleben stand, kann sich die Erwähnung einer Matura oder eine Studienberechtigungsprüfung sparen.
Wenn Sie noch sehr jung sind, erwähnen Sie aber unbedingt auch Schulprojekte, Schwerpunkte und Auszeichnungen, die Sie in der Schule gemacht oder erworben haben!
“Welche persönliche Daten muss ich anführen?”
Tatsächlich gibt es auch noch sehr junge Klienten, die den Namen und Beruf Ihrer Eltern anführen! Im Regelfall ist das ebenso unnötig und antiquiert wie die Nennung Ihres Religionsbekenntnisses.
In Ausnahmefällen – etwa wenn die Eltern genau in der Branche und in dem Beruf selbstständig sind – könnte eine Erwähnung sinnvoll sein, da das indiziert, dass Sie bereits bei unterstützenden Aufgaben Erfahrung erlangt haben! Dafür bietet sich allerdings das Motivationsschreiben an.
Relevant sind jedenfalls alle Erreichbarkeitsdaten und die Angabe der Staatsbürgerschaft, da der Arbeitgeber wissen soll, ob man im Land, in dem man sich bewirbt, wohnt und auch arbeiten darf.
Bei jungen Menschen rate ich ein Statement zum Kinderwunsch bzw. zur Tatsache, dass für die Betreuung der Kleinkinder jemand unterstützt.
Versetzen Sie sich bei Ihrer Entscheidung, was Sie hinein schreiben immer in die Lage des potentiellen Arbeitgebers und fragen Sie sich, welche Informationen für ihn relevant sind!
“Soll ich meine Tätigkeiten zu den beruflichen Stationen schreiben?”
Leider sehe ich sehr häufig, dass Unmengen von Tätigkeiten ohne Aussagekraft angeführt werden.
Viel wichtiger als die Tätigkeit sind nämlich die Ergebnisse, die man erzielt hat! Wer also Kennzahlen, wie Umsätze, Kosteneinsparungen etc. anzubieten hat, der soll diese unbedingt erwähnen!
In anderen Fällen sind die Tätigkeitsschwerpunkte besonders wichtig! Insbesondere geben Sie an, wofür Sie verantwortlich waren oder wobei Sie unterstützend tätig waren.
“Soll ich meinen Lebenslauf und mein Bewerbungsschreiben in einem Dokument zusammenfassen?”
Manche Datenbanken lassen nur das Hochladen eines Dokumentes zu. In diesen Fällen ist es sinnvoll und sogar notwendig, nur ein Dokument zu haben.
Schauen Sie sich vor dem Hochladen in die Datenbank auch an, ob es eine Möglichkeit gibt, Zeugnisse hochzuladen.
Falls nicht, müssen Sie sie ebenfalls in Ihr Dokument einbauen.
Ansonsten ist es Geschmacksache, ob Sie getrennte Dokumente verfassen oder nicht.
Ich persönlich empfehle die Dokumente zu trennen, weil es übersichtlicher ist. Der Personalist kann sich dann aussuchen, welches Dokument er als erstes liest und kann – wenn er am PC liest – eher abschätzen, wo sich die interessanten Inhalte befinden.
“Wie wichtig ist es, ein gutes Bild zu verwenden?”
Sehr wichtig!
Ihr Lebenslauf ist nämlich in erster Linie ein Sympathieträger!
Ihre Unterlagen entscheiden darüber, ob Sie zu einem Gespräch eingeladen werden! Je sympathischer sie samt Ihrem Foto erscheinen, desto höher ist die Chance zum Unternehmen Ihrer Wahl eingeladen zu werden!
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