Startup Pitch – was ist das?

die Businesscoach Startup Pitch – was ist das?

Im Unterschied zum Elevator Pitch, der meist nur 30 Sekunden bis längstens 2 Minuten dauert und rein verbal erfolgt, ist der Startup Pitch länger, visuell unterstützt und strategisch aufgebaut. Er kombiniert Ihre mündliche Präsentation mit klar strukturierten Folien – und ermöglicht dadurch, Investorinnen und Investoren mit Story, Zahlen und visuellen Eindrücken gleichzeitig zu überzeugen.

Ein Startup Pitch gilt als die wirkungsvollste Form des Pitchens, weil er mehrere Sinne anspricht: das Sehen (Folien, Visuals), das Hören (Ihr Pitch), und – je nach Produkt – sogar das Fühlen, Riechen oder Schmecken. Dadurch erhöht sich die Chance, dass die Präsentation im Gedächtnis bleibt und Interesse weckt.

Startup Pitch – bekannt aus dem Fernsehen

Startup Pitches sind vielen Menschen aus TV-Formaten wie 2 Minuten, 2 Millionen”“ (Österreich) oder Höhle der Löwen (Deutschland) bekannt. Diese Sendungen zeigen sehr deutlich, wie entscheidend die ersten Minuten sind: Die Aufmerksamkeit der Investorinnen und Investoren sinkt rasch – meist bereits nach 2–3 Minuten.

Deshalb gilt: Ein Startup Pitch muss kurz, präzise und hochrelevant sein.

Er soll in wenigen Minuten vermitteln:

  • wer Sie sind,
  • was Ihr Produkt kann,
  • welches Problem Sie lösen,
  • warum Ihre Lösung besser ist als bestehende Alternativen und
  • welche Art von Investment Sie konkret benötigen.

Die Message: klar, knapp, überzeugend

Ein gelungener Startup Pitch bringt auf den Punkt, was die Investorinnen und Investoren wirklich wissen wollen:

  1. Wer sind Sie? – Gründerinnen und Gründer, Team, Hintergrund.
  2. Was bieten Sie an? – Produkt, Prototyp, Dienstleistung.
  3. Welches Problem lösen Sie? – und warum jetzt.
  4. Warum funktioniert Ihr Geschäftsmodell? – Zahlen, Markt, Monetarisierung.
  5. Was hat der Investor davon? – Return on Investment, Wachstumspotenzial.

Das größte Missverständnis vieler Gründerinnen und Gründer: Investoren kaufen kein Produkt. Sie kaufen Potenzial.

Daher müssen die Vorteile für Kundinnen und Kunden ebenso klar erkennbar sein wie der Nutzen für Investorinnen und Investoren.

Mit allen Sinnen präsentieren

Menschen nehmen Informationen über unterschiedliche Sinneskanäle auf:

  • 20 % auditiv (über das Hören),
  • 40 % visuell (über Bilder, Diagramme, Präsentationen),
  • 40 % kinästhetisch (über Fühlen, Erleben, Interaktion).

Startup Pitches sind besonders erfolgreich, wenn sie mehrere Sinne gleichzeitig aktivieren. Das zeigen die TV-Formate eindrucksvoll:

  • Visuell: Produktdemonstrationen, Videos, Grafiken, Prototypen.
  • Auditiv: klare, strukturierte Präsentation.
  • Kinästhetisch: Produkte angreifen, ausprobieren, testen.
  • Olfaktorisch / gustatorisch: bei Food-Startups riechen und schmecken.

Je mehr Sinneskanäle angesprochen werden, desto höher ist die Chance, im Gedächtnis zu bleiben.

Der Elevator Pitch spricht praktisch nur den Hörsinn an – daher ist die Erfolgsquote niedriger als beim Startup Pitch.

Einsatz im Bewerbungsgespräch

Auch in Bewerbungsgesprächen kann ein Startup Pitch überzeugen – besonders in Berufen, in denen Anschauungsmaterial einen Mehrwert bietet.

Beispiele:

  • Architektur: Modelle, Pläne, Renderings.
  • Grafikdesign: Portfolio, Layouts, Moodboards.
  • Küche/Gastronomie: Kostproben, Präsentationen.
  • Technik: Prototypen, Skizzen, technische Modelle.

Ein gut vorbereiteter Mini‑Startup‑Pitch kann Ihnen dort einen starken Vorteil verschaffen.

Startup Pitch 2025: Digitalisierung, KI und Remote-Investorengespräche

Die Art zu pitchen hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Investorinnen und Investoren erwarten heute – zusätzlich zur klassischen Bühne – Professionalität in digitalen Formaten und einen souveränen Umgang mit KI‑Tools.

1. Remote-Pitches gehören zum Standard

Viele Erstgespräche finden inzwischen über Zoom, Teams oder Google Meet statt. Dadurch verändern sich die Anforderungen:

  • klare, gut lesbare Folien (auch auf kleinen Bildschirmen)
  • kurze Sätze, starke Visuals
  • Test der Technik vorab (Ton, Licht, Kamera)
  • strukturierter Ablauf mit klaren Übergängen

Ein überzeugender Remote-Pitch ist heute genauso wichtig wie ein Pitch vor Ort.

2. KI verändert die Vorbereitung – nicht das Pitchen selbst

KI-Tools wie ChatGPT, Midjourney oder Synthesia können Gründerinnen und Gründern helfen:

  • Storyline zu entwickeln
  • Folien zu optimieren
  • Marktanalysen vorzubereiten
  • Wettbewerbsvergleiche zu erstellen
  • Finanzmodelle schneller zu skizzieren

Wichtig ist: KI unterstützt, ersetzt aber nicht die Gründerpersönlichkeit. Investorinnen und Investoren investieren weiterhin in Menschen, nicht in Tools.

3. Die Erwartungen der Investorinnen und Investoren steigen

Moderne Pitch-Standards umfassen heute:

  • klare Value Proposition (also ein klar formuliertes Nutzenversprechen: Warum sollen Kundinnen und Kunden genau Ihr Produkt kaufen?)
  • nachgewiesene Marktkenntnis
  • echtes Problem – nicht erfundenes
  • erster Umsatz oder Nutzerfeedback
  • verständliches Geschäftsmodell

Ein Pitch muss 2025 präziser, visueller und glaubwürdiger sein als noch vor wenigen Jahren.

FAQ – Häufige Fragen zum Startup Pitch

Wie lange sollte ein Startup Pitch dauern?

Optimal sind 3 bis 7 Minuten für die Präsentation und 10–20 Minuten für Fragen.

Brauche ich zwingend ein Pitch Deck?

Ja – bei Investorenpitches ist ein Präsentationsdeck heute Standard.

Was ist der größte Fehler beim Pitchen?

Zu viel Information. Ein Pitch soll begeistern, nicht erschlagen.

Was unterscheidet Elevator Pitch und Startup Pitch?

Der Elevator Pitch ist extrem kurz (max. 2 Minuten) und verbal. Der Startup Pitch ist länger, visueller und strategischer.

Weiterführend: Was ist ein Pitch Deck?

Hier geht’s zum ausführlichen Artikel: Was ist ein „Pitch Deck“?

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