Garantiert weniger Nervosität mit diesen 11 Tipps!

Zeigt den Körper eines Mann im Anzug, der wartet.

Nervosität kennt jeder! 

Ob vor einem Vorstellungsgespräch, wenn man eine Rede halten soll, in einer Prüfungssituation oder vor dem ersten Arbeitstag.

In vielen Situationen ist es ganz normal, dass wir nervös sind.

Unsere Hände zittern, wir sind nassgeschwitzt und werden sogar rot. Unser Körper befindet sich im Ausnahmezustand. 

Ursache für die Reaktion des Körpers

Unser Körper ist darauf ausgerichtet, uns vor Gefahren zu schützen.

Evolutionär bedingt ist eine Flucht- oder Kampfstellung, wenn eine Gefahr erkannt wird. In Urzeiten ging es dabei häufig ums Überleben.

In der heutigen Zeit reagieren wir eher auf Gefahren, die unseren Selbstwert bedrohen. Wenn man Angst hat, zu versagen oder etwas zu verlieren, reagiert der Körper auf diese Stresssituation. 

Regionen unseres Gehirns reagieren auf die drohende Gefahr.

Von dort aus werden psychische und körperliche Reaktionen auf die stressauslösende Gefahr gesteuert. Nehmen wir Signale wahr, die wir als bedrohlich einschätzen, beginnen unsere Nervenzellen zu arbeiten.

Anfänglich werden wir aufmerksamer und wacher, dann wird die Stressreaktion in Gang gesetzt und die Kampf- und Fluchtreaktion eingeleitet. 

Adrenalin wird ausgeschüttet, was unseren Herzschlag und den Blutdruck in die Höhe schnellen lässt, und dazu führt, dass die Muskel sich anspannen. Insgesamt führen die Hormone dazu, dass unser Körper mehr Sauerstoff und Energie bekommt, damit wir in der Lage sind, rasch zu reagieren. 

Die Ausschüttung der Hormone führt auch dazu, dass sich unser Atem beschleunigt, die Adern unserer Muskeln sich weiten und unser Blut schneller gerinnt

Anzeichen für Nervosität

Dadurch nehmen wir bei Lampenfieber wahr, dass wir zu Schwitzen beginnen, rot im Gesicht werden, Herzrasen verspüren, unserer Hände zu zittern beginnen und wir einen trockenen Mund bekommen.  

Für unseren Alltag eher ungünstig ist die Tatsache, dass unser Gehirn darauf programmiert ist, sich die Stressreaktion gut zu merken und sie im Falle einer Wiederholung der gleichen Situation schneller auszulösen. 

Glücklicherweise regen wir uns nach der Stresssituation aber auch wieder ab.

Wenn ausreichend Stresshormon im Körper vorhanden ist. wird die weitere Produktion wieder eingestellt und der Körper wird wieder ruhiger und kann sich entspannen.

Was man tun kann, um die Nervosität erfolgreich in Zaum zu halten

Nervosität ist also in erster Linie eine Sache, die im Kopf beginnt.

Und genau dort sollten Sie auch gegensteuern. 

Es geht nicht um Tod oder Leben!

Dass unser Körper so gut funktioniert, um unser Leben zu schützen ist natürlich prinzipiell mal eine feine Sache, steht uns aber in Situationen, in denen wir uns z.B. in Prüfungs- oder Bewerbungssituationen befinden, eher im Weg.

Das Wissen um die Hintergründe hilft uns aber gegenzusteuern.

Schalten Sie daher in allen Situationen erst einmal den Kopf ein und hinterfragen Sie, ob es sich tatsächlich um eine lebensbedrohliche Situation handelt, die die körperliche Reaktion rechtfertigt.

Wenn Sie sich zwingen, rational zu denken, werden sich Ihre Körperfunktionen automatisch beruhigen. 

Denken Sie an was Schönes!

Vor einem Bewerbungsgespräch oder einer sonstigen Situation in der Sie mit Lampenfieber rechnen, sind auch Entspannungsübungen besonders empfehlenswert. 

Bereiten Sie sich dazu bereits einige Tage vorher vor. Versetzen Sie sich mit angenehmer Musik und schönen Gedanken in eine entspannte Stimmung.

Kurz vor der Stresssituation denken Sie dann an genau den Zustand, den Sie verspürt haben, als Sie die entspannte Stimmung erlebt haben.

Alleine der Gedanke an die entspannte Situation wird Ihnen helfen, dass sich Ihre Körperfunktionen auch in der tatsächlichen Stresssituation entspannen. 

Atmen Sie! 

Die Stresssituation führt dazu, dass unser Körper mehr Sauerstoff in die Blutbahnen pumpt und sich unsere Muskeln anspannen.

Um diesen Prozess zu verkürzen, sollten Sie den Körper unterstützen, indem Sie kräftig und regelmäßig ein- und ausatmen. Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Sie werden spüren, dass sich der Pulsschlag automatisch verlangsamt und normalisiert. 

Sauerstoffmangel führt im Übrigen dazu, dass Sie sich schlechter konzentrieren können. Sorgen Sie also in allen Situationen für frische Luft!

Fragen Sie um Wasser!

Professionelle Personalisten und Personalistinnen wissen um die Notwendigkeit, ein Glas Wasser vorzubereiten.

Sollte das nicht der Fall sein, bitten Sie am Anfang des Vorstellungsgespräches darum oder sorgen im Falle einer abzuhaltenden Rede oder Prüfung selbst dafür, dass Wasser bereitsteht!

Sprechen Sie es an!

Besonders bei einem Vorstellungsgespräch empfehle ich Ihnen, auf die Frage, wie es Ihnen geht, auf die besondere Situation hinzuweisen und die damit verbundene Nervosität anzusprechen. 

Sie werden auf Verständnis stoßen und wahrscheinlich werden PersonalistInnen auch beruhigende Worte aussprechen. 

Stimme versagt?

Das Wasser kann Ihnen auch helfen, wenn Sie vor lauter Nervosität nicht normal sprechen können.

Ölen Sie Ihre Stimmbänder, indem Sie immer wieder kleine Schlucke zu sich nehmen. 

Zitternde Hände?

Je nachdem, in welcher Situation Sie sich befinden, überlegen Sie, wie Sie Ihre Hände in Zaum bringen.

Beim Vorstellungsgespräch sollten Sie sie vor sich auf dem Tisch ablegen und vermeiden, etwa unter dem Tisch an Ihrer Kleidung herumzuzupfen. 

Wenn Sie eine Rede halten müssen, legen Sie Ihre Hände an den Körper, verschränken Sie die Finger oder stecken Sie sie eventuell in die Hosentasche. Letzteres ist nur in geeignetem Rahmen und lockerem Ambiente empfehlenswert.

Vermeiden Sie, große Zettel oder Mikrophone in den Händen zu halten. Diese Gegenstände verstärken die Sichtbarkeit der zitternden Hände.

Greifen Sie stattdessen zu Karteikarten und einem Headset.

Schweißausbruch und schwitzige Hände

Bevor Sie jemandem die Hand geben, wischen Sie sich die Hände in einem Papiertaschentuch ab und achten Sie darauf, Kleidung zu tragen, die Sie ausziehen können.

Bei dunklen Stoffen sieht man übrigens Schweißflecken stärker als bei helleren. Greifen Sie daher eher zu einem hellem Hemd oder einer hellen Bluse.  

Knallrot?

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen garantieren, dass wir selbst unsere Nervosität viel stärker spüren als das von außen wahrgenommen wird.

Daher werden Sie auch viel stärker das Gefühl haben, dass Sie knallrot im Gesicht sind, weil die stärkere Durchblutung auch dazu führt, dass Ihnen heiß wird.

Von außen ist aber weder das eine noch das andere in dem Masse zu sehen, wie Sie sie selbst es spüren! 

Auch in dieser Situation machen Sie ihrem Körper klar, dass keine Gefahrensituation vorliegt.

Je eher Sie sich entspannen, desto schneller wird die körpereigene Stressbremse aktiviert, die dazu führt, dass der Hormonhaushalt wieder auf Normalzustand umschwenkt. 

Black Out?

Bereiten Sie sich ausgiebig vor!

Wenn Sie ein Vorstellungsgespräch oder eine mündliche Prüfungssituation zu Hause geübt haben, dann konzentrieren Sie sich auf Ihre Schlüsselwörter.

Gerade ein Vorstellungsgespräch ist etwas, wo es im Verlauf immer wieder Gelegenheit gibt, Informationen einfließen zu lassen. Selbst wenn Ihnen ein Detail erst später wieder einfällt, können Sie es sagen.

Genauso verhält es sich bei schriftlichen Prüfungen. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie wissen und beantworten Sie diese Fragen zuerst! 

Bei einer Rede kann Ihnen der Griff zum Wasserglas helfen, kurze Zeit zu überbrücken und letztlich ist ein Hänger auch kein Beinbruch!

Konzentrieren Sie sich!

Denken Sie daran, dass sich kein Mensch gegen die körperlichen Reaktionen in Stresssituationen wehren kann. Sie laufen Gott sei Dank automatisch ab, um uns auch in kritischen Situationen, wie z.B. dem Ausbruch eines Feuers schnell reagieren zu lassen. 

Deshalb wird auch Ihr Gegenüber Verständnis für Ihre Situation aufbringen und Sie in manchen Situationen – z.B. beim Reden halten – vielleicht sogar bewundern! 

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