Die Anfangsphase des Bewerbungsgespräches kann Fangfragen enthalten, die Ihnen nicht bewusst sind und auf die Sie auch nicht vorbereitet sind. Vermeintlich harmlose Fragen sind eventuell gefährlicher als sie denken.
Haben Sie schon einige Bewerbungsgespräche hinter sich? Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie einleitend häufig eine von zwei möglichen Fragen gestellt bekamen?
Vermeintlicher Small Talk
Meistens werden Sie gefragt: “Haben Sie gut hergefunden?” Oder die Frage lautetet “Wie geht es Ihnen?”
Beide Fragen scheinen auf den ersten Blick völlig harmlos. Vielleicht sind sie es auch tatsächlich. Leider beantworten sie viele Bewerberinnen immer wahrheitsgetreu! Das könnte Ihr erster Fehler sein!
Die Überraschung
In meiner aktiven Zeit als Recruiterin stellte ich diese Fragen anfänglich tatsächlich, um die Situation aufzulockern und ohne böse Absicht.
Eines Tages bekam ich eine erstaunliche Antwort! Eine Kandidatin antwortete mir um neun Uhr morgens sehr locker: “Ich bin soooooooooooooo müde! Ich bin nämlich heute Nacht noch am Flughafen gewesen”. Sie erzählte mir dann völlig unverblümt, dass sie einen Freund vom Flughafen abgeholt hätte. Solche Antworten sind in einem Bewerbungsgespräch unangebracht!
Ich war daher völlig überrascht und habe kurz überlegt, ob ich die Dame wieder zurück in den Aufzug schieben solle. Ich habe mich aber entschieden, ihr noch die Chance zu geben, den bereits gewonnenen Eindruck zu erhärten. Das hat sie mit Bravour erledigt! (Achtung Sarkasmus!)
… und noch eine!
Die Frage nach dem Finden des Unternehmensstandortes ist ähnlich verfänglich. Anfänglich stellte ich sie tatsächlich wohlwollend als Einleitung des folgenden Gesprächs. Erst die Antworten darauf haben mich dazu gebracht, sie in der Folge ganz bewusst zu stellen und damit schnell einen Eindruck über den Kandidaten zu gewinnen.
Was Personalisten erwarten!
Eigentlich erwartete ich die Antwort: “Danke, der Nachfrage, ich habe sehr gut hergefunden” oder ähnliches! Antworten Sie auf diese Frage im gleichen Small Talk Ton und bleiben Sie unverfänglich.
Tatsächlich aber hörte ich erstaunliche Antworten wie “Das Herfinden war schon schwierig!” oder “Ich habe die U-Bahn nicht gleich gefunden!” bis über “Ich habe die Adresse vergessen/verloren!”.
Im Zeitalter von Google Maps habe ich nicht mit solchen Antworten gerechnet. Unser Unternehmen lag übrigens direkt gegenüber dem U-Bahn Eingang.
Manchmal sind solch unglückliche Antworten wahrscheinlich auf die Nervosität zurückzuführen. Aber denken Sie an das Sprichwort “you never get a second chance for the first impression!”
Bedenken Sie daher ab sofort, dass auch die Anfangsphase des Bewerbungsgespräches Fangfragen enthalten kann!
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