15 Psychotipps für eine garantierte Punktlandung im Vorstellungs­gespräch

Zeigt eine männliche Führungskraft mit hellblauem Hemd und grünblauem Sakko die einem männlichen Mitarbeiter im hellblauen Hemd die Hand schüttelt. Die Führungskraft sieht man von vorne, den Mitarbeiter nur von hinten. Im Hintergrund erkennt man verschwommen eine Büroeinrichtung und einen Flipchart. Zeigt eine männliche Führungskraft mit hellblauem Hemd und grünblauem Sakko die einem männlichen Mitarbeiter im hellblauen Hemd die Hand schüttelt. Die Führungskraft sieht man von vorne, den Mitarbeiter nur von hinten. Im Hintergrund erkennt man verschwommen eine Büroeinrichtung und einen Flipchart. Zeigt eine männliche Führungskraft mit hellblauem Hemd und grünblauem Sakko die einem männlichen Mitarbeiter im hellblauen Hemd die Hand schüttelt. Die Führungskraft sieht man von vorne, den Mitarbeiter nur von hinten. Im Hintergrund erkennt man verschwommen eine Büroeinrichtung und einen Flipchart. Zeigt eine männliche Führungskraft mit hellblauem Hemd und grünblauem Sakko die einem männlichen Mitarbeiter im hellblauen Hemd die Hand schüttelt. Die Führungskraft sieht man von vorne, den Mitarbeiter nur von hinten. Im Hintergrund erkennt man verschwommen eine Büroeinrichtung und einen Flipchart. Zeigt eine männliche Führungskraft mit hellblauem Hemd und grünblauem Sakko die einem männlichen Mitarbeiter im hellblauen Hemd die Hand schüttelt. Die Führungskraft sieht man von vorne, den Mitarbeiter nur von hinten. Im Hintergrund erkennt man verschwommen eine Büroeinrichtung und einen Flipchart.

Die meisten Psychotipps, die Sie im Vorstellungsgespräch anwenden sollen sind uns aus unserem täglichen Leben durchaus bekannt, wir denken nur sehr selten darüber nach und wenden die wenigsten bewusst an.

Um in einem Vorstellungsgespräch zu überzeugen, müssen Sie sich bewusst sein, dass nahezu 70% unserer Kommunikation nonverbal läuft und unsere Handlungen zu Reaktionen beim Gegenüber führen.

Daher sind nicht nur der verbale Nachweis von Hard und Soft Skills sondern viele – insbesondere psychologische – Faktoren entscheidend, ob Sie Ihre Interviewpartner von sich überzeugen können und letztlich auch den begehrten Job bekommen!

Positive Grundeinstellung schaffen!

Eine positive Grundeinstellung vor dem Vorstellungsgespräch sowie das Tragen eines angemessenen Outfits sind die Basics, um positiv aufzufallen.

Bevor Sie ins Bewerbungsgespräch gehen, sollten Sie sich daher selbst in die richtige Stimmung bringen. Versetzen Sie sich deshalb in die Vorstellung, als ob Sie den Job schon in der Tasche hätten.

Je mehr „Good Vibes“ Sie in sich tragen, desto positiver ist auch Ihre Ausstrahlung, auf die Ihr Gegenüber reagiert. Dieser Psychotipp begleitet uns bei jeder Begegnung unseres Lebens. Wir werden in Sekundenschnelle von unserem Gegenüber eingeschätzt, genauso wie wir uns innerhalb weniger Sekunden ein Urteil über unser Gegenüber erlauben und es – wenn auch ungewollt – in eine Schublade stecken.

Ein insgesamt positiver Auftritt am Beginn eines Vorstellungsgesprächs bringt Ihnen jedenfalls bereits die ersten Pluspunkte.

Mit Psychotipp „Power Posing“ in die Siegerposition

„Power-Posen“, sind Körperhaltungen, die Sie mächtiger und entspannter machen. Es mag Ihnen auf den ersten Blick lächerlich vorkommen, solche Posen einzunehmen, aber stellen Sie sich vor, Sie seien Wonder Woman oder Superman. Stemmen Sie Ihre Hände in die Hüften, um sich mächtig zu fühlen und strecken Sie sich so hoch Sie können.

Diese Posen führen nämlich nicht nur zur Entspannung, sondern richten auch Ihre Gedanken zum Körper. Damit lenken Sie Ihren Geist ab und senken Ihre Nervosität.

Männer neigen oft dazu, sich am Stuhl anzulehnen und die Arme hinter dem Kopf zu verschränken. Auch das kann offenbar zur Entspannung beitragen.

Als einzige Frau im Management, umzingelt von Männern, die die Brust rausstreckten und die Arme hinter dem Kopf verschränkten, konnte ich das allerdings nie nachvollziehen und nahm immer an, es sei eine Machtdemonstration, die mich eher an Silberrücken kurz vor dem Kampf denken ließ.

Daher warne ich Sie!

So sehr diese Gesten im Vorfeld entspannen mögen und Ihr Selbstbewusstsein stärken, im Vorstellungsgespräch selbst unterlassen Sie sie bitte genauso wie die Super Woman oder Superman Haltung!

Wer mit den Power Posen nicht zurecht kommt, dem könnte helfen, unmittelbar vor dem Vorstellungsgespräch an ein schönes Erlebnis zu denken. Stellen Sie sich vor, Sie lägen am Palmenstrand, würden Ihre Zehen tief im weißen Sand eingraben und die Sonne genießen.

Schließen Sie dabei die Augen und spüren Sie dieses Erlebnis mit allen Sinnen.

Ihr Outfit – mehr als eine Banalität

Heutzutage haben wir es sehr leicht, herauszufinden, welches Image ein Unternehmen pflegt. Dies drückt sich durch die Aufmachung der Website aber auch dadurch aus, welche Kleidung die Menschen auf den Fotos tragen.

Anhand des gesamten Webauftrittes eines Unternehmens lässt sich also schnell herausfinden, ob man Sie im konservativen Business Outfit oder eher in einem legeren Kleidungsstil erwartet.

Allerdings vertrete ich die Ansicht, dass Sie beim Bewerbungsgespräch etwas förmlicher auftreten sollten, als dies im Büroalltag der Fall sein wird.

Situativ tun Sie sich auch leichter, Krawatte und Sakko abzulegen, als sich den Anzugträgern anzupassen, wenn Sie keine Krawatte umgebunden haben.

In den meisten Unternehmen ist man mittlerweile bei Turnschuhen zum Businessanzug angekommen. Prüfen Sie also im Vorfeld, was hinsichtlich der Kleidung von Ihnen erwartet wird.

Achten Sie bei Ihrer Kleidung unbedingt darauf, dass Sie perfekt sitzt! Denn wenn Sie das nicht tut, beeinflusst das ihr Gegenüber unbewusst negativ!

Unser Hirn interpretiert z.B. zu lange Ärmel oder ein Sakko, das schlabbert, automatisch so, als wäre die tragende Person einer Sache nicht gewachsen. Sie wird demnach als inkompetent, unprofessionell und unzuverlässig wahrgenommen.

Außerdem können zu lange oder zu kurze Ärmel den Eindruck der Ungepflegtheit erwecken oder, dass Sie sich gar nicht die Mühe machen wollen, angemessen gekleidet zu sein. Damit drücken Sie in beiden Fällen Minderwertschätzung aus.

Letztlich demonstriert man mit schlechtsitzender Kleidung geringe Selbstachtung: Zu lange oder zu kurze Ärmel können darauf hindeuten, dass der Träger wenig Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild legt, was als Mangel an Selbstachtung interpretiert werden kann.

Zu kurze Ärmel oder zu eng sitzende Kleidung haben einen weiteren Nachteil: Der Träger fühlt sich rasch unwohl. Dies kann dazu führen, dass die Interviewpartner oder die Interviewpartnerin das als Unsicherheit und Nervosität wahrnimmt.

Insgesamt ist es also wichtig, dass die Kleidung bei einem Vorstellungsgespräch gut sitzt und gepflegt aussieht, um einen positiven und professionellen Eindruck zu hinterlassen.

Gepflegtes Aussehen beeindruckt!

Messen Sie auch Ihrem Äußeren ausreichend Aufmerksamkeit zu!

Personalverantwortliche sind bestrebt, nicht das Äußere einer Person zu bewerten. Die Fähigkeiten und „inneren Werte“ sollten immer im Vordergrund stehen.

Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, denn unser Gehirn interpretiert unbewusst das, was die Augen sehen. Wenn Sie mit ungepflegten Haaren, einem Dreitagebart, einem tiefen Dekolleté oder einer deutlich sichtbaren Tätowierung zum Vorstellungsgespräch erscheinen, hat dies eine starke psychologische Wirkung.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie sowohl durch Ihre Kleidung als auch durch Ihr Äußeres „neutral“ wirken.

Nehmen Sie sich die Zeit, Ihr Erscheinungsbild sorgfältig zu überprüfen. Gepflegte Haare, ein ordentlich rasierter Bart und ein dezentes, professionelles Outfit sind essenziell. Tiefe Dekolletés und auffällige Tätowierungen sollten vermieden werden, da sie unbewusste Vorurteile hervorrufen können.

Ein neutraler, gepflegter Look erhöht die Chance, dass sich der Recruiter auf das Wesentliche konzentriert: Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen. Unser Hirn nimmt subtile Signale auf und interpretiert sie unbewusst als Indikatoren für Persönlichkeit und Professionalität. Zusätzlich vermeiden Sie mit einem neutralen Erscheinungsbild, dass der Fokus auf äußere Merkmale gelenkt wird.

Stellen Sie sich vor, Sie sind der Personalverantwortliche. Ein Bewerber erscheint mit ungepflegten Haaren und einem Dreitagebart. Unbewusst könnte dies als Zeichen von Nachlässigkeit und mangelnde Sorgfalt interpretiert werden. Ein tiefes Dekolleté oder auffällige Tätowierungen könnten ablenken und den Eindruck erwecken, dass Sie nicht den nötigen Respekt für die formale Umgebung des Vorstellungsgesprächs haben.

Auch damit drücken Sie unbeabsichtigt Minderwertschätzung und Unprofessionalität aus. Ein sorgfältig gepflegtes Äußeres hingegen signalisiert Respekt, Aufmerksamkeit für Details und Professionalität.

Es zeigt, dass Sie die Bedeutung des Gesprächs erkannt haben und sich entsprechend vorbereitet haben.

Ein Lächeln versetzt Berge!

Schenken Sie Ihrem Gegenüber so oft wie möglich ein Lächeln!

Der einfachste aber wirkungsvollste aller psychologischen Tricks, um in einem Vorstellungsgespräch zu überzeugen, ist ein einfaches Lächeln.

Ein Lächeln ist eine mächtige nonverbale Kommunikation, die Freundlichkeit, Offenheit und Interesse signalisiert. Wer viel lächelt (natürlich nicht ständig!), wirkt sympathisch und zugänglich.

Ein freundliches Lächeln bewirkt sowohl beim Lächelnden als auch bei dem der angelächelt wird eine positive Veränderung im Körper und wird trotzdem häufig völlig unterschätzt!

Wenn Personaler einen Bewerber mit einem Lächeln im Gesicht sehen, werden sie oft unbewusst ebenfalls lächeln. Dies schafft eine angenehmere Atmosphäre und reduziert den Druck, der in solchen Situationen oft herrscht. Ein Lächeln kann das Eis brechen und den Einstieg ins Gespräch erleichtern.

Nach derFacial feedback Hypothese die auf Charles Darwin zurückgeht, werden sogar eigene positive Emotionen durch ein Lächeln hervorgerufen. Ein Lächeln hat auch eine physiologische Wirkung. Es kann Stress abbauen und Sie selbstbewusster wirken lassen. Dies hilft Ihnen, ruhiger und fokussierter zu bleiben, was Ihre Chancen auf ein erfolgreiches Gespräch erhöht.

Diese positive Grundstimmung wirkt sich auf den gesamten Gesprächsverlauf aus. Ein Lächeln zeigt, dass Sie nicht nur an der Position interessiert sind, sondern auch daran, eine angenehme und produktive Beziehung zu Ihrem potenziellen Arbeitgeber aufzubauen.

Doch Achtung: Ein übertriebenes oder künstliches Lächeln kann den gegenteiligen Effekt haben. Es ist wichtig, dass Ihr Lächeln authentisch und herzlich ist. Dies erfordert oft eine positive Grundeinstellung und die Fähigkeit, sich in der Gesprächssituation wohlzufühlen.

Insgesamt ist ein einfaches Lächeln ein wirkungsvoller, leicht anwendbarer Trick, um einen positiven und bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Nutzen Sie also diese kraftvolle Geste, um Ihre Sympathie und Professionalität zu unterstreichen. Ein Lächeln kann Türen öffnen und den Weg zu Ihrem Traumjob ebnen.

Mit dem Psychotrick „Priming“ positive Stimmung erzeugen

Viele psychologische Tricks im Vorstellungsgespräch haben mit „Priming“ zu tun.

Priming ist der Prozess, bei dem etwas, das man sieht, hört oder fühlt (ein sogenannter „Prime“), die Art und Weise beeinflusst, wie man auf andere Dinge reagiert. Dieser Effekt kann subtil, aber äußerst wirkungsvoll sein, insbesondere in einem Vorstellungsgespräch. Ein strahlendes Lächeln, eine aufrechte Körperhaltung und ein gepflegtes Äußeres können bereits als positive Primes fungieren, die eine wohlwollende Reaktion des Personalverantwortlichen begünstigen.

Ihre positive Grundeinstellung, Ihre Kleidung, Ihre Gestik und Mimik sowie Ihre Worte lösen beim Gesprächspartner bestimmte Assoziationen und Gefühle aus.

Wenn Sie im Vorstellungsgespräch darüber hinaus viele positive Begriffe verwenden, schafft das eine gute Basis und beeinflusst unbewusst die Wahrnehmung Ihrer Person.

Erzählen Sie daher mehr von Ihren Erfolgen als von Ihren Misserfolgen. Erwähnen Sie solche – sofern Sie nicht danach gefragt werden – am besten gar nicht! Der Recruiter wird Sie automatisch in einem positiveren Licht sehen, was Ihre Chancen auf den Job erhöht.

Stellen Sie sich vor, Sie erzählen von einem erfolgreichen Projekt, das Sie abgeschlossen haben. Die positiven Emotionen, die dabei vermittelt werden, wirken als Prime und beeinflussen die weitere Wahrnehmung des Gesprächspartners.

Dieser Effekt wird übrigens verstärkt, wenn Sie dabei eine offene und positive Körpersprache verwenden. Ihr Gegenüber wird Sie als kompetent und erfolgreich wahrnehmen.

Ihre Wortwahl spielt also eine entscheidende Rolle. Positive Formulierungen und die Betonung Ihrer Stärken und Erfolge verstärken den Priming-EffektVermeiden Sie negativ besetzte Ausdrücke und konzentrieren Sie sich darauf, Ihre besten Eigenschaften und Erfahrungen hervorzuheben.

Insgesamt zeigt sich, dass Priming ein mächtiges Werkzeug im Vorstellungsgespräch sein kann. Nutzen Sie dieses Wissen, um durch Ihre positive Grundeinstellung, passende Kleidung und gezielte Wortwahl eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und den Recruiter von Ihren Qualitäten zu überzeugen. So können Sie Ihre Chancen auf den Traumjob erheblich steigern.

Psychotrick Halo-Effekt wirkt im Unterbewusstsein

Der Begriff „Halo-Effekt“ stammt ebenfalls aus der Psychologie und leitet sich vom englischen Wort „halo“ ab, das „Heiligenschein“ bedeutet.

Der Heiligenschein ist ein symbolischer Lichtring, der oft in religiösen Kunstwerken über dem Kopf von Heiligen dargestellt wird. Dieser Lichtschein vermittelt die Vorstellung von Heiligkeit und Tugendhaftigkeit, die auf die gesamte Figur abstrahlt.

In der Psychologie beschreibt der Halo-Effekt eine ähnliche Übertragung, jedoch auf die Wahrnehmung von Personen.

Ein einzelnes auffälliges, positives Merkmal – wie Attraktivität oder ein freundliches Lächeln – kann dazu führen, dass eine Person in anderen Bereichen ebenfalls positiv bewertet wird, auch wenn dafür keine konkreten Beweise vorliegen.

Diese kognitive Verzerrung bewirkt, dass der erste positive Eindruck wie ein „Heiligenschein“ wirkt und die gesamte Wahrnehmung der Person beeinflusst.

Der Halo-Effekt wurde erstmals 1920 von dem Psychologen Edward L. Thorndike beschrieben. In einer seiner Studien fand Thorndike heraus, dass Offiziere im Militär dazu neigten, ihre Untergebenen in verschiedenen Bereichen (wie Intelligenz, Führungsqualitäten und Charakter) konsistent positiv oder negativ zu bewerten, basierend auf einem einzelnen hervorstechenden Merkmal.

Dieses psychologische Phänomen hat weitreichende Implikationen, besonders in Bereichen wie Personalwesen, Marketing und Alltagsinteraktionen, wo erste Eindrücke oft entscheidend sind.

Warum sollten Sie gerade am Anfang eines Vorstellungsgesprächs besonders positiv auffallen? Die Antwort liegt im Priming und im sogenannten Halo-Effekt. Beide Phänomene spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie Sie von Ihrem Gesprächspartner wahrgenommen werden.

Der Halo-Effekt erzeugt eine Art „Überstrahlung“ oder „Heiligenschein“. Dieser Effekt beruht auf einer kognitiven Verzerrung, bei der ein einzelner positiver Aspekt dazu führt, dass der Gesamteindruck einer Person beeinflusst wird. Wenn Sie also im Vorstellungsgespräch attraktiv wirken, kann dies dazu führen, dass Sie auch als selbstbewusst und teamfähig wahrgenommen werden – selbst, wenn dies tatsächlich gar nicht zutrifft.

Stellen Sie sich vor, Sie betreten den Raum in einem gut sitzenden Anzug oder einer gepflegten Bluse und lächeln freundlich. Der Personalverantwortliche wird Sie automatisch in einem positiveren Licht sehen und möglicherweise Ihre Kompetenzen und Ihre Persönlichkeit vorteilhafter einschätzen.

Apropos Halo-Effekt: Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass Brillenträger oft intelligenter wahrgenommen werden als Menschen ohne Brille? Ebenso sollen Männer mit starkem Bartwuchs kompetenter und erfahrener wirken als Männer ohne Bart. Dies belegen verschiedene Studien und zeigen, wie mächtig der Halo-Effekt sein kann.

Einfache Maßnahmen können durch den Halo-Effekt und das Priming Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Gesprächsverlauf erheblich verbessern. So hinterlassen Sie nicht nur einen guten ersten Eindruck, sondern schaffen auch die besten Voraussetzungen, um Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten optimal zur Geltung zu bringen.

Ein fester Händedruck erzeugt Vertrauen

Der erste Eindruck zählt: Diese alte und noch immer gültige Weisheit bezieht sich nicht nur auf das Aussehen – auch die Begrüßung spielt hier eine wesentliche Rolle.

In der Regel gibt man sich die Hand zu Beginn eines Vorstellungsgesprächs. Ein Händedruck ist eine der ersten physischen Interaktionen und kann viel über Sie aussagen. Fällt Ihr Händedruck zu lasch oder zu fest aus, ruft diess beim Gegenüber unerwünschte Emotionen hervor.

Ein zu lascher Händedruck kann als Zeichen von Unsicherheit oder Desinteresse interpretiert werden, während ein zu fester Händedruck aggressiv und dominierend wirken kann. Beides möchten Sie unbedingt vermeiden. Ein mittelkräftiger, selbstbewusster Händedruck ist ideal, da auch er Professionalität und Selbstsicherheit vermittelt.

Kalte Hände können ebenfalls den ersten Eindruck mindern. Kalte Hände werden oft als unfreundlich oder „unterkühlt“ wahrgenommen. Im Winter achten Sie also unbedingt darauf, Handschuhe vor dem Bewerbungsgespräch zu tragen.

Denken Sie daran, dass der erste Eindruck sich nicht so leicht revidieren lässt. Ihr Händedruck kann das gesamte Gespräch beeinflussen. Eine warme, freundliche Begrüßung mit einem passenden Händedruck kann den Start des Interviews positiv beeinflussen und eine angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen.

Auch die kleinen Details hinsichtlich der Wärme und des Händedrucks können einen großen Unterschied machen und dazu beitragen, dass Sie von Anfang an einen positiven und professionellen Eindruck hinterlassen.

Mit dem Primacy-Recency-Effekt im Vorstellungsgespräch überzeugen

Ein Psychotrick, den Sie ebenfalls kennen sollten, ist der sogenannte Primacy-Recency-Effekt.

Dieses psychologische Phänomen beschreibt, dass Menschen dazu neigen, sich an die ersten (Primacy) und an die letzten Informationen (Recency) am besten zu erinnern. Deshalb empfiehlt man auch bei Prüfungen, Interviews und sonstigen entscheidenden Anhörungen, als erstes oder letztes dranzukommen, soweit man es beeinflussen kann.

Genau deshalb ist auch der erste Eindruck und letzte Eindruck so wichtig, den wir bei einer Selbstpräsentation hinterlassen.  Der Primacy-Recency-Effekt zeigt uns, dass das, was zu Beginn und am Ende eines Gesprächs gesagt wird, einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

In einem Vorstellungs­gespräch bedeutet dies auch, dass die ersten und letzten Minuten entscheidend sind. Beginnen Sie daher das Gespräch mit einem starken, positiven Eindruck.

Ein freundlicher Händedruck, ein Lächeln und eine selbstbewusste Vorstellung setzen wie schon erwähnt, den Ton für das gesamte Interview.

Achten Sie wegen des Primacy-Recency-Effekts sowohl in Ihren Bewerbungsunterlagen als auch im Gespräch auf die Reihenfolge Ihrer Argumente: Platzieren Sie die wichtigsten und positivsten Argumente am Anfang oder am Ende Ihrer Argumentationskette. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass diese Argumente im Gedächtnis des Personalverantwortlichen bleiben.

Wenn Sie zum Beispiel Ihre Erfolge und Stärken betonen, sollten Sie am Ende Ihrer Ausführungen einen zusammenfassenden Satz sagen, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.

Ebenso entscheidend kann das Ende des gesamten Gesprächs sein. Beenden Sie das Gespräch immer positiv.

Dies kann durch ein zusammenfassendes Statement Ihrer Qualifikationen, ein herzliches Dankeschön für die Gelegenheit zum Gespräch und ein erneutes Lächeln geschehen. Ein positiver Abschluss sorgt dafür, dass Sie dem Personalverantwortlichen und/oder potenziellen Vorgesetzten in guter Erinnerung bleiben.

Denken Sie daran: Der Primacy-Recency-Effekt ist ein mächtiges Werkzeug in der Psychologie. Indem Sie Ihre Argumente und Ihre Präsentation strategisch gestalten, können Sie sicherstellen, dass Ihre wichtigsten Punkte im Gedächtnis bleiben.

Mimik, Gestik & Co. – unterschätzte Psychotricks mit großer Wirkung!

Zur nonverbalen Kommunikation gehören neben Kleidung und dem Auftreten auch die Körperhaltung, die Mimik (Gesichtsausdruck) und die Gestik (Körperbewegungen).

Wer viel mit den Armen fuchtelt, laut spricht und grimmig dreinschaut, kann unsympathisch und unprofessionell wirken. Aber auch verschränkte Arme, Murmeln oder ein ständiger Blick an die Decke bringen keine Sympathiepunkte und vermitteln Desinteresse oder Unsicherheit.

Wenn Sie Ihr Gegenüber psychologisch beeinflussen und einen positiven Eindruck hinterlassen wollen, sollten Sie an Ihrer Aussprache, Haltung, Mimik und Gestik arbeiten.

Eine offene und aufrechte Körperhaltung strahlt Selbstbewusstsein und Offenheit aus. Stellen Sie sich gerade hin oder setzen Sie sich aufrecht hin, ohne dabei steif zu wirken.

Schauen Sie Ihrem Gesprächspartner in die Augen. Augenkontakt signalisiert Interesse und Engagement, während ein ständiges Wegsehen Unsicherheit und Desinteresse vermitteln kann. Achten Sie darauf, dass Ihr Blickkontakt natürlich und nicht starr wirkt.

Dieser Aspekt spielt übrigens bei virtuellen Meetings eine sehr wichtige Rolle.

Da die Vorselektion im Rahmen von Bewerbungsprozessen immer häufiger virtuell stattfinden, empfehle ich meinen Kundinnen und Kunden regelmäßig, anfänglich unbedingt direkt in die Kamera zu schauen, denn nur das vermittelt tatsächlich das Gefühl des Augenkontakts!

Behelfen Sie sich dafür eventuell mit einem Post-it, das Sie mit einem roten Pfeil versehen und platzieren Sie es neben das Kameraauge, um auch im Gesprächsverlauf immer wieder daran erinnert zu werden, wo Sie hinsehen sollen!

Sprechen Sie verständlich und klar.

Eine deutliche Aussprache und eine ruhige, feste Stimme wirken professionell und vertrauenswürdig. Vermeiden Sie es, zu schnell oder zu leise zu sprechen, da dies nervös und unsicher wirkt.

Vermeiden Sie unnötige Bewegungen und Zappeln. Ruhige und kontrollierte Gesten unterstützen Ihre Worte und wirken überzeugend.

Unruhige Bewegungen oder ständiges Hin- und Herwippen hingegen lenken ab und vermitteln Nervosität.

Indem Sie auch auf Ihre Körpersprache, Mimik und Gestik achten, können Sie einen positiven, professionellen Eindruck hinterlassen und Ihr Gegenüber psychologisch positiv beeinflussen. Nutzen Sie auch diese Kenntnisse, um in Ihrem Vorstellungsgespräch zu punkten und Ihre Chancen auf den Traumjob zu erhöhen.

Gemeinsamkeiten verbinden und wecken Sympathien!

Es geht natürlich im Vorstellungsgespräch nicht darum, enge Freundschaften mit der oder dem Personalverantwortlichen zu schließen, aber es ist wichtig, eine Verbindung herzustellen.

Versuchen Sie, auf einer persönlichen Ebene eine gemeinsame Basis zu finden.

Vielleicht entdecken Sie während des Gesprächs, dass Sie auf der gleichen Uni waren, gemeinsame Bekannte in der Branche, einen ähnlichen Werdegang oder ähnliche Hobbys haben. Nutzen Sie solche Gemeinsamkeiten, um das Eis zu brechen und eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen.

Wenn Sie im Vorfeld recherchieren können Sie eventuell auch Gemeinsamkeiten herausfinden, die Sie sich um Vorstellungsgespräch zu Nutze machen können.

Ein solcher Austausch zeigt, dass Sie sich nicht nur für die Stelle interessieren, sondern auch für die Person hinter dem Personalverantwortlichen. Da der Mensch gerne als Individuum wahrgenommen wird, lösen Sie automatisch ein positives Gefühl beim Interviewpartner aus, das im Gespräch insgesamt positiv wirkt.

Die Gemeinsamkeiten können also dazu beitragen, eine persönliche Verbindung aufzubauen und das Gespräch menschlicher zu gestalten.

Schlüsselwörter wiederholen, bestätigt das Match!

Um eine Verbindung herzustellen, können Sie wichtige Begriffe, die Sie im Inserat gelesen haben aber auch solche, die während des Gesprächs auftauchen, gezielt wiederholen.

Diese Schlüsselwörter können Fachbegriffe sein, die in Ihrer Branche wichtig sind, oder auch positiv besetzte Wörter wie „Team“ oder „Flexibilität“.

Es ist entscheidend, aufmerksam zuzuhören, um herauszufinden, welche Begriffe für den Personalverantwortlichen besonders bedeutsam sind.

Auf diese Weise können Sie Ihre Antworten gezielt anpassen und zeigen, dass Sie die Anforderungen und Interessen des Unternehmens verstehen. Dies fördert nicht nur das Verständnis, sondern stärkt auch die Verbindung zwischen Ihnen und Ihrem Gesprächspartner.

Psychotrick Chamäleon-Effekt – nicht übertreiben!

Das Wiederholen relevanter Wörter oder Sätze ist auch ein Teil dessen, was man als „Mirroring“ oder „Chamäleon-Effekt“ bezeichnet.

Bei diesem psychologischen Trick versuchen Sie, Ihren Gesprächspartner bis zu einem gewissen Grad nachzuahmen bzw. zu spiegeln.

Dies kann geschehen, indem Sie Gestik und Mimik übernehmen oder Ihr Sprechtempo anpassen. Wenn Sie sich wie ein Chamäleon verhalten und in gewisser Weise Mimikry betreiben, können Sie eine Ähnlichkeit erzeugen und auch so eine Verbindung zwischen dem Interviewpartner und Ihnen herstellen.

Übertreiben Sie es aber nicht mit der Anpassung! Wenn der andere das Gefühl hat, Sie äffen ihn nach, fühlt er sich nicht ernst genommen – und dieser Ratschlag verkehrt sich ins Gegenteil.

Zukunftsorientierung

Verhalten Sie sich im ganzen Gespräch zukunftsorientiert und erwecken Sie keinesfalls den Eindruck, dass Sie sich gerne in eine vergangene Situation zurück­wünschen.

Nicht selten merke ich bei der Vorbereitung für ein Bewerbungsgespräch, dass eine Kandidatin oder ein Kandidat noch sehr verbunden mit einer alten Firma ist. Manchmal ist es sogar eine, die schon lange zurück liegt. Das erweckt den Eindruck, in alten Zeiten hängen geblieben und wenig innovativ zu sein.

Besonders wichtig ist diese Zukunftsorientierung übrigens , wenn Ihr Wechselmotiv zur Sprache kommt oder man Ihnen zirkuläre Fragen stellt, mit denen man Ihre Schwächen herausfinden möchte.

Nicht umsonst werden in allen Ratgebern Tipps dazu gegeben, dass man eine Schwäche so darstellten soll, dass Sie einem bewusst ist und man – zukunftsgerichtet – in ähnlichen Situationen heute anders handeln würde. Diese Vorgehensweise entspricht zudem dem „Primacy-Recency-Effekt“, da beim Personaler hängen bleibt, dass Sie sich weiterentwickelt haben.

Einstellen auf Interviewtechniken

Zu guter Letzt möchte ich Sie noch besonders darauf hinweisen, sich auf die Interviewtechniken der Recruiterinnen und Recruiter einzustellen.

Die Digitalisierung hat die Arbeit für Recruiterinnen und Recruiter sehr erschwert.

Waren Bewerberinnen und Bewerber in der Vergangenheit nur laienhaft vorbereitet, führen ausführliche Informationen im Netz dazu, dass Kandidatinnen und Kandidaten auf sämtliche mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch bestens vorbereitet sind.

Dies führt dazu, dass Personalerinnen und Personaler zu immer mehr Tricks greifen müssen, um den Wahrheitsgehalt von in Bewerbungsunterlagen behaupteten Umständen zu überprüfen.

Daher verwenden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Techniken, von denen Sie ausgehen, dass die Kandidatinnen und Kandidaten darauf nicht gefasst sind. Drei davon möchte ich abschließend anführen.

STAR-Methode

Die STAR-Methode ist eine Interviewtechnik, die sehr häufig in Bewerbungsgesprächen angewendet wird.

Die vier Buchstaben stehen für S wie Situation, T wie Task, A wie Action und R wie Result.

Recruiter nutzen die STAR-Interview-Methode, um Bewerber systematisch nach bestimmten geschäftlichen Situationen, beruflichen Aufgaben, den Rollen in Projekten sowie den erzielten Ergebnissen zu befragen.

Der Hintergrund dafür ist, den Wahrheitsgehalt Ihrer Angaben in Ihren Bewerbungs­unterlagen überprüfen zu können.

Nur erfahrene Lügner sind nämlich in der Lage, eine Geschichte mehrmals detailliert zu erzählen, ohne dabei in Widersprüche zu geraten. Ungeübte neigen dazu, sich in ihren Aussagen zu verheddern, was zu Übertreibungen und falschen Informationen führt, die dann offensichtlich werden.

Zum Beispiel könnten in einem Interview hinsichtlich eines Projektleiters folgende Fragen gestellt werden:

“Auf welches Projektergebnis sind Sie am meisten stolz?” (Result)

“Bitte beschreiben Sie, wie es dazu kam, dass Sie an dem Projekt mitarbeiten durften.” (Situation)

“Welche Rolle hatten Sie genau in dem Projekt?” (Task)

“Wie konnten Sie das Projekt zu dem beschriebenen Ergebnis bringen?” (Action)

Bei ungeübten Recruiterinnen kann es dabei übrigens vorkommen, dass Sie den Eindruck gewinnen, dass Ihnen Ihr Gegenüber nicht zuhört oder sich nichts merken kann. Seien Sie sich dessen bewusst, dass man Ihnen eine Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln stellt, um die Richtigkeit Ihrer Angaben zu überprüfen.

Zirkuläre Fragen

Beliebt sind bei Personalverantwortlichen zirkuläre Fragen, denn besonders dann, wenn Menschen auf Bewerbungsgespräche vorbereitet sind, bringt man sie nicht leicht aus der Fassung.

Wenn Bewerberinnen und Bewerber gut vorbereitet sind, haben sie sich im Vorfeld Antworten zurechtgelegt.

Erst wenn sie um die Ecke – also zirkulär – gefragt werden, bringt Sie der Überraschungsmoment das aus der Fassung.

Daher werden Sie eventuell nicht direkt nach Ihren Schwächen gefragt, sondern diese Frage gestellt, indem man wissen möchte, welche Kritik Ihr letzter Chef Ihnen gegenüber äußerte. Nur besonders geübte Lügner sind hier in der Lage rasch eine zurechtgelegte Antwort zu geben.

In der Regel sind Menschen geneigt, wahrheitsgemäß zu antworten, und so werden die meisten gedanklich tatsächlich nach kritischen Äußerungen in der Vergangenheit suchen und wahrheitsgemäß antworten. Eventuell werden Sie genau damit zu einem Thema geführt, zu dem Sie sich in Wahrheit gar nicht äußern wollen, weil es Ihr eigentliches Wechselmotiv ist.

Suggestivfragen

Suggestivfragen werden oft genutzt, um Kandidaten zu provozieren, da sie die eigentliche Antwort schon vorwegnehmen bzw. die vermeintlich richtige Antwort provozieren. Kandidaten werden damit in die Situation gebracht, den eventuell aufkeimenden Widerspruch zu unterdrücken und sind darauf gerichtet, zu erfahren, wie mutig und gekonnt Sie in einer solchen Situation handeln.

 

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