Eine Jobsuche kann eine sehr anspruchsvolle und emotionale Phase im Leben sein.
Selbstzweifel und Unsicherheit sind während dieses Prozesses meistens keine Seltenheit.
Der Druck, die Erwartungen zu erfüllen, die Angst vor Ablehnung und die Unsicherheit über die eigenen Fähigkeiten können zu einem regelrechten Stolperstein werden. In diesem Artikel durchleuchte ich das Thema „Selbstzweifel und Unsicherheit beim Bewerben“ und zeige Wege auf, wie man diese Herausforderungen überwinden kann.
Ursachen für Selbstzweifel erkennen
Selbstzweifel sind emotionale Hindernisse, die viele Menschen in verschiedenen Lebensbereichen, insbesondere aber bei der Jobsuche, erleben.
Bevor man Selbstzweifel überwinden kann, ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen.
Oftmals entstehen Unsicherheiten durch vergangene Misserfolge, kritische Erfahrungen oder auch durch den Vergleich mit anderen. Insbesondere dann, wenn man schon einige Bewerbungsgespräche hinter sich hat oder schon für viele Bewerbungen nur Absagen erhalten hat.
Die intensive Auseinandersetzung mit diesen Ursachen kann ein erster Schritt sein, um die eigenen Selbstzweifel zu identifizieren und zu bewältigen.
Selbstzweifel in der Bewerbungsphase: Das Streben nach Perfektion und die Angst vor Ablehnung
Schon das Verfassen der Bewerbungsunterlagen fällt vielen Menschen schwer, weil sie ihr Bestes geben, um eingeladen zu werden. Die dahinterliegende Emotion ist das Bedürfnis akzeptiert zu werden. Die Angst vor Ablehnung kann dazu führen, dass man sich unsicher fühlt und an den eigenen Fähigkeiten zweifelt.
Menschen wünschen sich in der Regel, dass ihre Bewerbungsunterlagen perfekt sind und, dass es ihnen gelingt, ihre Stärken und Erfahrungen optimal zu präsentieren. Diese hohen Erwartungen an sich selbst können ebenso zu Unsicherheiten führen, weil befürchtet wird, diesen Anforderungen nicht gerecht zu werden.
Zudem werden die Selbstzweifel durch einen Mangel an Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen geschürt.
Die meisten Menschen neigen außerdem dazu, sich mit anderen zu vergleichen, insbesondere in Wettbewerbssituationen wie einer Bewerbung.
Wenn sie das Gefühl haben, dass andere Bewerber beeindruckendere Fähigkeiten oder bessere Erfahrungen haben, können ebenso Selbstzweifel entstehen. Dieses Gefühl wird oft durch soziale Medien unterstützt. Wer auf linkedin stöbert, der ist schnell beeindruckt von den Erfolgen und Zielen, die andere erreicht haben und vergisst, dass sich auch andere nur im besten Licht darstellen wollen.
Diese Selbstzweifel manifestieren sich nicht nur im Verfassen der Bewerbungsunterlagen, sondern begleiten Bewerber auch während des gesamten Auswahlprozesses.
Das Vorstellungsgespräch kann zu einer regelrechten Hürde werden, wenn die Angst vor Ablehnung die Selbstsicherheit beeinträchtigt. Die Herausforderung besteht darin, trotz der eigenen Unsicherheiten authentisch zu bleiben und sich positiv zu präsentieren.
Wem es jedoch gelingt, geeigneten Strategien zu entwickeln, um die Selbstzweifel und die Unsicherheit zu überwinden, der wird es schaffen selbstbewusst durch den Bewerbungsprozess zu gehen und letztlich auch den begehrten Job bekommen.
Geeignete Strategien um Selbstzweifel und Unsicherheiten zu überwinden
Realistische Selbstreflexion
Selbstreflexion spielt eine entscheidende Rolle im Bewerbungsprozess, insbesondere wenn es darum geht, Selbstzweifel zu überwinden und mehr Selbstvertrauen aufzubauen.
Statt seine Schwächen wahrzunehmen und sich darauf zu konzentrieren, sollte man im Bewerbungsprozess ausschließlich die eigenen Stärken und Erfolge betrachten.
Eine Liste von Erfolgen, Fähigkeiten und positiven Eigenschaften kann dazu beitragen, ein realistisches Bild von sich selbst zu entwickeln. Das erfordert, dass sie Ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Erfolge objektiv bewerten. Denken Sie also an herausragende Erfolge in Ihrer bisherigen Karriere und notieren Sie, wie Sie dazu beigetragen haben.
Sprechen Sie auch mit Kollegen, Freunden oder Mentoren und bitten Sie um ehrliches Feedback zu Ihren Fähigkeiten. Konzentrieren Sie sich dabei aber auf Fähigkeiten, die zu Ihren Stärken zählen. Denn nur positive Rückmeldungen helfen Ihnen, Ihr Selbstbild zu stärken.
Vermeiden Sie den übermäßigen Vergleich mit anderen und konzentrieren Sie sich stattdessen auf Ihre individuellen Ziele. Bedenken Sie, dass jeder seine eigenen Stärken und Schwächen hat und niemand perfekt ist, selbst wenn man das aufgrund zahlreicher Plattformen, die als Mittel der Selbstdarstellung genutzt werden, glauben könnte.
Die Selbstreflexion sollten Sie übrigens generell als kontinuierlichen Prozess betrachten. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um Ihre beruflichen Ziele und Fortschritte zu evaluieren. Das festigt Sie und hilft Ihnen, sich des eigenen Wertes stets bewusst zu sein.
Bewusster Umgang mit Perfektionismus
Der Druck, sich im Bewerbungsprozess perfekt darstellen zu müssen, kann bei manchen Menschen vorhandene Selbstzweifel eventuell noch verstärken.
Allerdings erwartet niemand von Ihnen perfekt zu sein. Sie sollen sich authentisch präsentieren und Ihr Bestes geben.
Wenn Sie sich auf Jobs bewerben, deren Anforderungen Sie nicht erfüllen, dann bestehen Ihre Zweifel zu recht und dann ist natürlich auch vorprogrammiert, dass Sie unsicher in einem folgenden Gespräch auftreten werden.
Wenn Sie sich allerdings für einen Job bewerben, dessen Anforderungen Sie alle zur Gänze oder größtenteils erfüllen, dann erwartet niemand, dass Sie perfekt sind, auch wenn das manche Jobinserate vermuten lassen. Bedenken Sie immer, dass der Verfasser oder die Verfasserin vom absoluten Optimum ausgeht, sich aber durchaus bewusst ist, dass der eine oder andere Abstrich erfolgen müssen wird.
Durch gezielte Vorbereitung Selbstzweifel überwinden
Oftmals wird die Unsicherheit während des Bewerbungsprozesses durch mangelnde Vorbereitung verstärkt.
Eine gründliche Recherche über das Unternehmen und die Position, für die man sich bewirbt, kann das Selbstvertrauen stärken.
Je mehr Sie das Gefühl bekommen, gut in das Unternehmen zu passen und den Job erfolgreich bewerkstelligen zu können, desto mehr wird Ihr Selbstvertrauen steigen.
Das Wissen um die eigenen Qualifikationen und Erfahrungen im Zusammenspiel mit Unternehmens- und Jobanforderungsdetails lässt nämlich die Angst schwinden, auf Fragen zu reagieren und Bewerberinnen und Bewerber insgesamt souveräner auftreten.
Durch positive Selbstgespräche Selbstvertrauen stärken
Der innere Dialog spielt eine entscheidende Rolle.
Anstatt sich selbst negativ zu bewerten, sollte man positive Selbstgespräche führen. Positive Affirmationen, wie „Ich habe die Fähigkeiten für diese Position!“ oder „Ich bin bereit für die Herausforderung!“, können Ihr Selbstbewusstsein stärken.
Wenn Sie Ihre Erfolge und Fähigkeiten aufgelistet haben, entwickeln Sie während der Bewerbungsprozesses eine positive innere Stimme, die Ihnen Mut zuspricht und Sie laufend auf Ihre Erfolge hinweist.
Achten Sie auch darauf, was Sie bereits erreicht haben.
Loben Sie sich selbst für kleine Erfolge. Falls Sie in einem Bewerbungsgespräch eingeladen wurden, aber eine Absage bekommen, dann konzentrieren Sie sich darauf, dass immerhin Ihre Bewerbungsunterlagen überzeugen konnten. Das ist bereits ein Erfolg, denn manch anderer hat sich um den selben Job beworben und wurde nicht mal eingeladen. Das garantiere ich Ihnen (und jeder Personalist, der sich durch 100 Bewerbungen für eine Stelle quält!)
Duch (professionelle) Unterstützung Selbstzweifel und Unsicherheit beim Bewerben ablegen
Es ist insgesamt wichtig zu erkennen, dass Selbstzweifel völlig normal sind und sehr viele Menschen im Bewerbungsprozess durch ganz ähnliche Phasen gehen wie Sie.
Es hilft jedenfalls sich mit mit Freunden, Familie oder Mentoren auszutauschen und von Ihren Erfahrungen zu berichten.
Sollten Ihr Bewerbungsprozess in einer Phase stocken, holen Sie von außen eine realistischere Perspektive und konstruktives Feedback, indem Sie Ihre Bewerbungsunterlagen durchsehen lassen oder Feedback zu Ihrer Selbstpräsentation einholen.
Ein professioneller Bewerbungscoach kann Ihnen darüber ebenso helfen, Ihre Selbstzweifel und Ihre Unsicherheit abzubauen, da er analysiert, woran Sie im Bewerbungsprozes scheitern und geeignete Maßnahmen ergreifen wird, um Ihnen zum Erfolg zu verhelfen.
Fazit
Selbstzweifel und Unsicherheit beim Bewerben sind normale Emotionen, die viele Menschen erleben. Der Schlüssel liegt darin, sich dieser Gefühle bewusst zu werden und konkrete Schritte zu unternehmen, um sie zu überwinden.
Durch realistische Selbstreflexion, gezielte Vorbereitung und positive Selbstgespräche kann man das Selbstvertrauen stärken und selbstsicher in den Bewerbungsprozess gehen.
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