Wie motiviere ich mein Team wirklich?
Diese Frage stellen sich viele Führungskräfte – nicht nur beim Jahresgespräch, sondern oft auch dann, wenn sich Unzufriedenheit breitmacht, Leistungsbereitschaft sinkt oder Konflikte im Team auftreten.
Dabei liegt die Antwort selten in einer einzigen Maßnahme. Denn Motivation ist individuell – und vor allem: nicht käuflich.
Warum Geld allein nicht hilft, um die Mitarbeitermotivation zu steigern
Eine Gehaltserhöhung? Ein Firmenwagen? Ja, das kann kurzfristig wirken. Aber nur, bis der neue Zustand zur Normalität wird. Danach fällt die Motivation meist wieder auf das Ausgangsniveau zurück.
Diese Art von Anreizen nennt man Hygienefaktoren – sie vermeiden Unzufriedenheit, erzeugen aber keine nachhaltige Motivation. Fehlende Hygienefaktoren machen unzufrieden, vorhandene werden schnell als „selbstverständlich“ empfunden.
- Gehalt
- Dienstfahrzeug
- Kaffee im Büro
- Flexible Arbeitszeiten (wenn alle sie haben)
Diese Punkte sind wichtig – aber sie reichen nicht, um echte Mitarbeitermotivation zu steigern.
Was Menschen wirklich motiviert
1. Sinn und Identifikation
Menschen wollen wissen, wozu sie etwas tun. Besonders jüngere Mitarbeiter:innen suchen nach Sinn, Werten und Zugehörigkeit. Sie wollen sich mit dem Unternehmen identifizieren.
„Ich arbeite für ein Unternehmen, das für etwas steht.“
2. Anerkennung und Wertschätzung
Ein aufrichtiges „Danke“, ein Feedback zur geleisteten Arbeit oder ein anerkennender Blick im Meeting: Wertschätzung kostet nichts, wirkt aber enorm.
3. Entwicklungschancen
Viele Mitarbeiter:innen motiviert vor allem eines: Weiterkommen. Das heißt nicht nur Karriereleiter, sondern auch: neue Aufgaben, Verantwortung, Beteiligung an Entscheidungen.
„Ich sehe, dass ich wachsen kann.“
4. Stärken einsetzen dürfen
Wenn Menschen tun können, was sie gut können, steigt die Motivation automatisch. Erfolgsgefühl und Selbstwirksamkeit entstehen dort, wo Stärken erlebt werden.
„Hier bin ich richtig.“
5. Teamklima und Zugehörigkeit
Motivation ist oft Teamfrage. Wer sich im Team wohlfühlt, bleibt engagiert. Vertrauen, Humor, gegenseitige Unterstützung sind zentrale Faktoren.
6. Flexible Rahmenbedingungen mit echter Wahlfreiheit
Home Office, Work-Life-Balance, freie Zeiteinteilung: Diese Faktoren wirken nur dann motivierend, wenn sie nicht als „Zuckerl“ mit schlechtem Gewissen gegeben werden, sondern als selbstverständlicher Ausdruck von Vertrauen.
Mitarbeitermotivation steigern durch Führungsverhalten
Viele Führungskräfte investieren viel Zeit in Zielvereinbarungen, Systeme oder Belohnungsmodelle – übersehen dabei aber, dass Motivation weniger mit Kontrolle und mehr mit Beziehung zu tun hat.
- Nicht jedes Team braucht ein Bonussystem – aber jedes Team braucht Vertrauen.
- Nicht jeder Mensch will Karriere – aber jede:r will Entwicklung.
- Nicht jede:r spricht über Bedürfnisse – aber jede:r hat welche.
Wer die Mitarbeitermotivation steigern will, muss individuell führen.
Bonus: Intrinsische Motivation fördern
Führungskräfte neigen manchmal dazu, Motivation von außen „verordnen“ zu wollen. Doch langfristig erfolgreich ist nur, wer versteht: Echte Motivation kommt von innen.
Fragen Sie sich also:
- Was begeistert meine Mitarbeiter:innen wirklich?
- Welche Ziele treiben sie an?
- Wie kann ich Rahmenbedingungen schaffen, damit Eigenmotivation entstehen darf?
Diese Fragen lassen sich nicht im Schnellverfahren beantworten – sie brauchen Dialog, Beobachtung und echtes Interesse.
Fallbeispiel aus dem Führungsalltag
Eine Klientin in meinem Coaching leitete ein Team aus Spezialist:innen, die fachlich exzellent, aber untereinander wenig verbunden waren. Die Performance war solide, aber nicht inspirierend.
Wir arbeiteten gemeinsam daran, die einzelnen Teammitglieder stärker mit ihrer persönlichen Aufgabe zu verbinden – und gleichzeitig für mehr Austausch im Team zu sorgen. Das Ergebnis nach wenigen Wochen: höhere Zufriedenheit, mehr Eigeninitiative und ein klar spürbares Engagement.
Fazit: Motivation entsteht nicht durch Anweisung – sondern durch Verständnis, Gestaltungsspielraum und gemeinsame Verantwortung.
Reflexions-Checkliste zur Mitarbeitermotivation für Führungskräfte
Fragen Sie sich als Führungskraft regelmäßig:
- Kenne ich die Stärken und Interessen meiner Mitarbeitenden?
- Gebe ich regelmäßig individuelles Feedback?
- Habe ich echte Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen?
- Ist mein Führungsstil vertrauensbildend?
- Fördere ich den Austausch im Team aktiv?
Diese Fragen helfen Ihnen, Motivation nicht dem Zufall zu überlassen.
Fazit: Mitarbeitermotivation steigern heißt Beziehungen gestalten
Führungskräfte motivieren nicht mit Tools – sie motivieren durch Haltung.
Wer sein Team wirklich verstehen will, muss hinhören, beobachten, Gespräche suchen. Nicht jeder Mensch braucht ein Karrieregespräch. Aber jede:r will gesehen werden.
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