Was ist ein „Pitch Deck“?

die Businesscoach Was ist ein „Pitch Deck“?

Ein Pitch Deck ist eine kurze, aussagekräftige Präsentation, mit der Startups sowie Gründerinnen und Gründer Investorinnen und Investoren von ihrer Geschäftsidee überzeugen wollen. Meist wird es in Programmen wie PowerPoint, Keynote oder modernen Online-Tools erstellt und begleitet den mündlichen Startup Pitch, indem es die wichtigsten Punkte der Idee visuell auf den Punkt bringt.

Gerade in einer Zeit, in der viele Investorinnen und Investoren täglich zahlreiche Unterlagen sehen, entscheidet ein klar strukturiertes, gut erzähltes Pitch Deck oft darüber, ob Ihre Idee überhaupt eine Chance auf Aufmerksamkeit bekommt.

Aufbau und Format des Pitch Deck

Ein überzeugendes Pitch Deck besteht aus klar strukturierten Folien mit sehr wenig Text. Ihr Ziel ist es, die Aufmerksamkeit nicht auf Textblöcke zu lenken, sondern auf Ihre gesprochene Präsentation.

Nutzen Sie aussagekräftige Grafiken, Bilder, Symbole oder Diagramme, um Inhalte zu visualisieren und Ihre Botschaften zu untermauern. Die Grundregel bleibt: weniger ist mehr.

Achten Sie außerdem auf ein ruhiges, professionelles Design:

  • klare Seitenaufteilung
  • ausreichend Weißraum
  • maximal zwei bis drei Farben
  • keine überladenen Folien

Vermeiden Sie besonders aggressive Farbtöne wie grelles Rot in großen Flächen – sie wirken hektisch und lenken vom Inhalt ab.

Ihr Pitch Deck sollte auf wenigen Folien den Kern Ihrer Idee visuell unterstützen, nicht den gesamten Pitch übernehmen.

Inhalt des Pitch Deck

Ein überzeugendes Pitch Deck beantwortet in wenigen präzisen Folien die zentralen Fragen, die sich Investorinnen und Investoren stellen. Die Inhalte orientieren sich heute stark an modernen Standards wie dem 10–12-Foliensystem von Sequoia Capital und Y Combinator – zwei der weltweit einflussreichsten Venture-Capital-Unternehmen, die klare Leitlinien dafür entwickelt haben, wie überzeugende Startup-Präsentationen aufgebaut sein sollten.

Die wichtigsten Inhalte eines professionellen Pitch Deck

1. Wer sind Sie und was wollen Sie?
Ein klarer Einstieg, der Team, Expertise und Absicht prägnant zusammenfasst.

2. Welches Problem lösen Sie?
Investorinnen und Investoren investieren nicht in Ideen – sie investieren in Problemlösungen. Beschreiben Sie klar, welches konkrete Problem am Markt besteht.

3. Für wen lösen Sie dieses Problem?
Definieren Sie Ihre Zielgruppe und die Menschen oder Unternehmen, die tatsächlich profitieren.

4. Wie funktioniert Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung?
Zeigen Sie verständlich, wie Ihre Lösung das Problem löst. Visualisierungen wirken hier besonders stark.

5. Warum sind Sie besser als andere?
Ihr Wettbewerbsvorteil: Was können Sie schneller, günstiger, innovativer oder effizienter als bestehende Lösungen?

6. Kennzahlen, die überzeugen
Umsatz, Wachstum, Marktpotenzial, Traction (= sichtbarer Beweis, dass Ihre Idee am Markt funktioniert – sprich, erste Ergebnisse), Funnel (= Ein Funnel beschreibt den Prozess, wie potenzielle Kundinnen und Kunden Schritt für Schritt zu zahlenden Kundinnen und Kunden werden), Validierungsdaten – sie geben Investorinnen und Investoren Sicherheit.

7. Marktwissen und Geschäftsmodell
Zeigen Sie, dass Sie Ihren Markt kennen und ein tragfähiges Business Model entwickelt haben, das Einnahmen und Skalierung ermöglicht.

8. Das Team
Welche Personen stehen hinter der Idee? Welche Rollen übernehmen sie? Warum ist gerade dieses Team geeignet, die Vision umzusetzen?

9. Investmentbedarf
Welche Summe benötigen Sie, wofür wird das Geld eingesetzt, und welches Wachstum wird dadurch möglich?

Moderne Anforderung (Stand 2025) – KI-Bezug des Pitch Deck

Wenn Ihr Produkt KI nutzt – oder durch KI beeinflusst wird – sollte das heute unbedingt sichtbar werden. Investorinnen und Investoren beurteilen zunehmend:

  • den KI-Anteil der Lösung
  • die technologische Machbarkeit
  • das Skalierungspotenzial durch Automatisierung
  • Wettbewerbsvorteile durch den Einsatz von KI

Ein Pitch Deck ohne klare Darstellung der technologischen Komponente wirkt 2025 oft unvollständig.

Der Appell

Jede überzeugende Präsentation sollte mit einem klaren, starken Abschluss enden. Fassen Sie noch einmal prägnant zusammen, warum Ihre Idee genau jetzt relevant ist, welchen konkreten Nutzen sie stiftet und weshalb Sie die richtige Person bzw. das richtige Team sind, um diese Vision umzusetzen.

Ein guter Appell:

  • schafft Vertrauen,
  • hinterlässt einen starken Eindruck,
  • und macht deutlich, warum gerade Ihr Projekt eine Investition wert ist.

Häufige Fehler im Pitch Deck – und wie Sie sie vermeiden

Auch im Jahr 2025 scheitern viele Pitch Decks an denselben vermeidbaren Fehlern. Investorinnen und Investoren sehen täglich Präsentationen – und bestimmte Signale führen sofort zu Skepsis.

1. Zu viel Text auf den Folien
Lange Absätze überfordern das Publikum und nehmen dem Pitch Tempo und Klarheit.

2. Unklare Darstellung des Problems
Wenn nicht klar ist, welches konkrete Marktproblem Sie lösen, fehlt die Basis für jedes Investment.

3. Fehlende oder schwache Kennzahlen
Ohne Traction, Marktpotenzial oder belastbare Daten wirkt die Geschäftsidee unfundiert.

4. Kein klarer Wettbewerbsvorteil
Wir sind besser“ reicht nicht. Investorinnen und Investoren müssen verstehen, warum genau Sie gewinnen können.

5. Finanzplanung ohne Logik oder Skalierung
Unrealistische Umsätze oder Kosten wirken unprofessionell und führen häufig zum sofortigen Ausschluss.

6. Überladenes Design
Zu viele Farben, chaotische Layouts oder unruhige Grafiken lenken vom Wesentlichen ab.

Pitch Deck versus Businessplan – der Unterschied

Viele Gründerinnen und Gründer verwechseln das Pitch Deck mit dem Businessplan. Beides hat unterschiedliche Aufgaben:

Pitch Deck:
Ein prägnanter Überblick, der Story, Problem, Lösung, Markt und Investmentbedarf in wenigen Minuten vermittelt. Das Ziel ist: Interesse zu wecken.

Businessplan:
Ein detailliertes Dokument mit vollständigen Zahlen, Marktanalysen, Finanzplan, Risiken und Szenarien, dessen Ziel es ist, die Due-Diligence (= also die tiefgehende Bewertung, ob die Investition wirklich sinnvoll ist) zu ermöglichen.

Das Pitch Deck ist also der Türöffner – der Businessplan die Grundlage für die Entscheidung.

Wie relevant ist ein Pitch Deck in Österreich?

Die Bedeutung eines Pitch Decks variiert in Österreich stark je nach Finanzierungsform und Art der Unternehmensgründung. Während es in der Startup- und Innovationsszene ein zentrales Instrument ist, spielt es in traditionellen Finanzierungswegen eine deutlich geringere Rolle.

Wo ein Pitch Deck in Österreich sehr relevant ist

  • Startup-Szene (Tech, Health, Climate, PropTech)
  • Business Angels und private Investorinnen und Investoren
  • Venture-Capital-Fonds
  • Accelerator- und Inkubator-Programme (z. B. AWS First, universitäre Entrepreneurship-Zentren)
  • Innovation Hubs und Wettbewerbe

In diesen Bereichen entscheidet das Pitch Deck oft darüber, ob es überhaupt zu einem Gespräch oder einer Einladung kommt.

Wo ein Pitch Deck weniger relevant ist

  • klassische Gewerbegründungen
  • Einzelunternehmen ohne Investitionsbedarf
  • Kreditanfragen bei Banken
  • Förderstellen mit stark formalisierten Verfahren (z. B. FFG, WKO, regionale Förderprogramme)

Hier dominieren detaillierte Anträge, Businesspläne, Finanzpläne und Sicherheiten – nicht die Präsentation.

Kurz gesagt:

In Österreich ist ein Pitch Deck essentiell, wenn Sie Kapital, Innovation oder Programme im Startup-Umfeld anstreben, aber kaum relevant bei klassischen Gründungen oder Bankfinanzierungen.

Sind Sie unsicher, ob Ihr Pitch Deck erfolgreich ist?

Wenn Sie Unterstützung bei der Erstellung Ihrer Präsentiationsfolien sind, helfe ich Ihnen gerne! Sobald ich Ihre Basis kenne, mache ich Ihnen gerne ein Angebot!

Rufen Sie mich gerne unverbindlich an!

Weiterführende Inhalte und nächste Schritte

Wenn Sie Ihr Pitch Deck weiter professionalisieren oder verstehen möchten, wie moderne Präsentationen im Jahr 2025 aufgebaut sein sollten, empfehle ich Ihnen folgenden Artikel:

Professionelle Unterstützung für Ihr Pitch Deck

Wenn Sie Ihr Pitch Deck überarbeiten, strukturieren oder für Investorinnen und Investoren optimieren möchten, unterstütze ich Sie gerne dabei – strategisch, klar und praxisorientiert.

Wie ich mit Ihnen arbeite: Klarheit mit Strategie

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Was gehört in ein Pitch Deck?

Ein Pitch Deck umfasst die wichtigsten Informationen zu Problem, Lösung, Zielgruppe, Markt, Wettbewerb, Geschäftsmodell, Kennzahlen, Team und Investmentbedarf – klar, strukturiert und visuell unterstützt.

2. Wie viele Folien sollte ein Pitch Deck haben?

Die meisten Investorinnen und Investoren erwarten 10–12 Folien. Kurz, präzise und auf das Wesentliche fokussiert.

3. Worauf achten Investorinnen und Investoren 2025 besonders?

Auf klare Marktvalidierung (Traction), einen echten Wettbewerbsvorteil, belastbare Zahlen, eine realistische Finanzplanung und einen sinnvollen Einsatz von KI.

4. Was sind typische Fehler im Pitch Deck?

Zu viel Text, unklare Problemdefinition, fehlende Kennzahlen, schwache Differenzierung, unrealistische Finanzplanung und ein überladenes Design.

5. Wie unterscheidet sich ein Pitch Deck vom Businessplan?

Das Pitch Deck dient als Überblick und Türöffner. Der Businessplan liefert im nächsten Schritt alle Details, Zahlen und Analysen für die Due-Diligence-Prüfung.

6. Welche Rolle spielt KI in modernen Pitch Decks?

KI kann die Lösung stärken (z. B. Automatisierung, Effizienz, Vorhersagequalität) und wird 2025 zunehmend als Wettbewerbsvorteil bewertet. Fehlender KI-Bezug kann ein Nachteil sein.

7. Wie lange sollte ein mündlicher Pitch dauern?

Typischerweise 3–5 Minuten – unterstützt durch ein klar strukturiertes Pitch Deck, das Ihre Kernaussagen visuell untermauert.

War dieser Beitrag hilfreich?