Bewerbungsgespräch – schnell erklärt!

Eine lächelnde, dunkelhaarige Frau sieht einen Personalisten an, der in Ihre Bewerbungsmappe schaut

Wenn Sie noch nie bei einem Bewerbungsgespräch waren, dann interessiert Sie bestimmt besonders, wie es abläuft und worauf Sie unbedingt achten müssen!


Kennenlernen im Bewerbungsgespräch

Die Kennenlernphase besteht insbesondere darin, dass man einander begrüßt und ein erstes Abtasten stattfindet. Bereits in dieser Phase stehen Bewerber auf dem Prüfstand und es wird darauf geachtet, welche sozialen Kompetenzen Sie zeigen.

Achten Sie darauf, dass Sie erst Damen vor Herren begrüßen, mit der Ausnahme, dass Sie schon wissen, welche Hierachie unter den Anwesenden besteht. Wenn ein Mann die hierachisch höchste Position bekleidet, so begrüßen Sie diesen zuerst.

Aktuell sollten Sie jedenfalls auch hinterfragen, ob Händeschütteln erwünscht ist. Auch wenn anzunehmen ist, dass dies aufgrund der aktuellen Coronasituation verneint werden wird, zeigen Sie Manieren, wenn Sie danach fragen.

Achten Sie darauf, dass Sie erst Platz nehmen, wenn man Sie dazu aufgefordert hat.

Diese Phase dauert in der Regel 5 bis 10 Minuten.

Die nächsten beiden Phasen können variieren. Entweder leitet das Unternehmen mit der eigenen Präsentation die nächse Phase ein, oder Sie werden eingeladen, etwas über sich zu erzählen.

Vorstellung des Unternehmens

Im diesem  Schritt wird sich das Unternehmen kurz vorstellen bzw. die Position um die es geht, ausführlicher darstellen.

Diese Phase dauert im Schnitt ca. 10 Minuten und Ihr Part ist es, aufmerksam zuzuhören und sich eventuell Fragen zu notieren oder sie gleich zu stellen, wenn Sie aufgefordert werden.

Achten Sie währenddessen darauf, dass Sie eine aufrechte Sitzposition einnehmen und man Ihnen anmerkt, dass Sie aktiv zuhören, was z.B. darin besteht, dass Sie nicken.

Das Gespräch wird in dieser Phase ausschließlich von Ihrem Gegenüber geleitet. Fallen Sie ihm daher keinesfalls ins Wort.

Selbstpräsentation im Bewerbungs­gespräch

„Erzählen Sie von sich“

Wenn Sie aufgefordert werden, über sich zu erzählen, dann ist Gelegenheit Ihre – hoffentlich vorbereitete – Selbstpräsentation vorzutragen.

Achten Sie dabei darauf, dass Sie einen interessanten Einstieg finden und schnell zum Kern des Interesses kommen, nämlich dazu, aufzuzeigen, welche Erfahrungen Sie aus der Vergangenheit mitbringen, die im neuen Job verwertbar sind.

In dieser Phase geht es vor allem darum, abzuklären, ob Sie den Job verstanden haben und auch Dinge vorbringen, die noch nicht im Inserat standen. Dann nämlich zeigen Sie, dass Sie wissen, worauf es in dem Job ankommt und auch ganz konkrete Ahnung davon haben, was auf Sie zukommt.

Je besser Sie diesen Kern treffen, desto besser stehen Ihre Chancen für einen positiven Abschluss des Vorstellungsgespräches.

Diese Phase im Bewerbungsgespräch wird einige Minuten in Anspruch nehmen.

Ihre Selbstpräsentation sollte ca. 3-4 Minuten dauern und möglichst alles abdecken, was für die Entscheider von Interesse ist. Versetzen Sie sich dazu in die Lage der PersonalistInnen und überlegen, worauf es bei deren Entscheidung ankommen könnte.

Brisante Themen im Vorstellungsgespräch

Besonders geschickt ist es, wenn Sie Dinge, von denen Sie schon wissen, dass sie ein Knackpunkt sein können, z.B. eine Lücke in Ihrem Lebenslauf ansprechen.

Damit ergreifen Sie die Chance, Erklärungen bereits vorweg zu nehmen und nicht zu warten, bis sie angesprochen werden.

Damit nehmen Sie den PersonalistInnen auch Raum für eine eigene Interpretation.

Wie Sie die Selbstpräsentation am einfachsten vorbereiten, können Sie hier nachlesen.

Rückfragephase im Bewerbungsgespräch

Fragen des Unternehmens

Je nachdem wie gut es Ihnen gelungen ist, sich selbst zu präsentieren, wird sich die nächste Phase im Bewerbungsgespräch gestalten. Wenn es Ihnen bereits gelungen ist, alle interessanten Punkte anzusprechen, dann wird sich diese Phase in einigen wenigen Fragen erschöpfen und man wird sehr rasch zur Abschlussfrage übergehen können.

Dabei ist es jedenfalls ein gutes Zeichen, wenn wenige Fragen gestellt werden. Dann nämlich ist es Ihnen bereits gelungen, alles was PersonalistInnen von Ihnen wissen wollen, zu beantworten.

Wenn das der Fall ist, werden Sie wahrscheinlich auch merken, dass die Anwesenden lockerer im Umgang mit Ihnen sein werden. Das Gespräch bekommt in vielen Fällen einen sehr viel entspannteren Verlauf.

Fragen der Bewerber

Nachdem die Personalisten ihrerseits Fragen gestellt haben, werden Sie aufgefordert, ebenfalls Fragen zu stellen. Unklug wäre es, zuzugeben, dass Sie keine haben.

Bereiten Sie jedenfalls auch schon im Vorfeld Gedanken, die Sie sich beim Studium der Homepage und des Inserates gemacht haben vor und stellen diese Fragen oder aber machen Sie deutlich, dass Ihnen die vorbereiteten Frage bereits im Laufe des Gespräches beantwortet worden sind.

Abschlussphase im Bewerbungsgespräch

Die letzte Phase des Vorstellungsgespräch dreht sich um administrative Belange und die Frage nach Ihrem Wunschgehalt.

Werden Ihnen Fragen nach Ihrer Urlaubsplanung und nach Ihrem Wunschgehalt gestellt, so kann das ein Zeichen dafür sein, dass das Bewerbungsgespräch sehr gut verlaufen ist. Denn, wen interessiert, ob Sie demnächst Reisepläne haben, wenn er nicht in Erwähung zieht, Sie einzustellen?

Auch ein Gespräch zu Ihrer Gehaltsvorstellung ist ein gutes Zeichen. Wenn es dabei bleibt, dass man nur Ihre Vorstellung notiert, dann hat das keine Aussagekraft und gehört zu den Standardfragen des Gegenübers.

Wenn man aber im Detail darüber spricht, etwa indem ein Prämiensystem angesprochen wird oder Ihnen ein Gehaltspaket vorgestellt wird, dann kann das ein positives Zeichen sein.Falls dem Gespräch nämlich kein weiters folgen sollte, hat der Personalist auch keine Veranlassung, Ihnen Details der Gehaltsgebahrung des Unternehmens zu erzählen.

Insgesamt müssen Sie mit einem etwa einstündigen Gespräch rechnen, dessen Abschluss darin besteht, dass man Ihnen erklären wird, was die nächsten Schritte sind.

Auch hier gilt, je ausführlicher man das erklärt, desto besser stehen Ihre Chancen!

Nachfrage im Anschluss an ein Bewerbungs­gespräch

Wenn ein Gespräch positiv verlaufen ist, wird man Sie zeitnah kontaktieren, um Sie zum Zweitgespräch einzuladen oder eine Entscheidung mitzuteilen.

Lediglich dann, wenn die Personalisten Ihnen ein Datum genannt haben, an welchem Sie sich melden werden, empfehle ich einen Anruf, wenn diese Frist ungenützt verstrichen ist.

Wenn dies geschehen ist, weil Sie aus dem Rennen gefallen sind, dann haben Sie durch einen Anruf zumindest Gelegenheit, nach Feedback zu fragen.

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