Neustart nach dem Jobverlust: 5 Gedanken und hilfreiche Strategien für den erfolg­reichen Wieder­einstieg

die Businesscoach Neustart nach dem Jobverlust: 5 Gedanken und hilfreiche Strategien für den erfolg­reichen Wieder­einstieg

Ein fremdmotivierter Jobverlust ist eine herausfordernde Situation, die eine Vielzahl von Gedanken und Gefühlen hervorruft.

Von Selbstreflexion über Unsicherheit bis hin zu praktischen Überlegungen beschäftigen Menschen, die sich nach dem Ausscheiden aus einem Unternehmen neu bewerben müssen, zahlreiche Themen, die ihnen bei der neuerlichen Jobsuche im Wege stehen könnten.

In diesem Beitrag möchte ich Ihnen wertvolle Strategien und Tipps an die Hand geben, um den Übergang erfolgreich zu meistern.

Emotionale Reaktionen nach einem Jobverlust

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass emotionale Reaktionen auf einen Jobverlust auch langfristige Auswirkungen haben können. Der Umgang mit diesen Emotionen und das Entwickeln von Strategien zur Bewältigung können dazu beitragen, die psychische Gesundheit zu stärken und zukünftige Herausforderungen besser zu meistern.

Erleichterung und Neuausrichtung

Falls das fremdmotivierte Ausscheiden aus einer unangenehmen Arbeitssituation resultierte, kann dies für Sie eine Phase der Erleichterung sein, wenn Sie den Gedanken zulassen. Ihr ungewollter Jobverlust ist auch eine Chance, sich neu zu orientieren und eventuell sogar eine erfüllendere Tätigkeit zu finden.

Umgang mit negativen Emotionen

Falls Sie ihren Job durch einen Wechsel der Führungskraft verloren haben und diese Sie durch die geringschätzende Beurteilung, eventuell sogar Abwertung Ihrer Person, beleidigt hat, lassen Sie sich nicht herunter ziehen. Wahrscheinlich schätzen Sie diese Person genauso wenig.

Oft liegen die Gründe, warum man Sie loswerden wollte, ganz woanders als in mangelhafter Leistung. Eventuell braucht der Vorgesetzten Ihren Posten, um jemandem aus dem eigenen Umfeld in seiner Nähe zu haben. Manchmal stehen andere strategische Gründe dahinter, die für Sie nicht einsichtig sind. Machen Sie sich bewusst, dass Sie lediglich Ihren Job – nicht aber Ihr Leben – verloren haben.

Machen Sie sich auch bewusst, dass man nicht allen Menschen sympathisch sein kann und lassen Sie die Gedanken an diese Person nicht Ihre weitere Karriere negativ beeinflussen. Denn das passiert, wenn Sie Groll oder gar Zorn gegen diese Person hegen. Wenn Sie bei Gedanken an Ihr Ausscheiden sehr emotional reagieren, werden diese Gefühle auch in einem zukünftigen Bewerbungsgespräch hochkommen und die Gedanken daran, Sie negativ beeinflussen. Damit prägen Sie den Verlauf des Gespräches und erschweren sich damit selbst den Wiedereinstieg nach einer Kündigung.

Die Enttäuschung, über den Jobverlust und eventuell auch über die Art und Weise wie das Austrittsgespräch geführt wurde, schwingt oft über eine lange Zeit hindurch mit und macht sich auch bei  Bewerbungsgesprächen bemerkbar. Das ist kontraproduktiv und führt eventuell dazu, dass man Ihre nicht verarbeiteten Emotionen aufgrund des Jobverlusts zum Anlass nehmen wird, Sie auch nicht für den begehrten neuen Job auszuwählen.

Langfristige Auswirk­ungen auf die emotionale Gesund­heit

Auch das Vermissen von Kollegen und der Arbeitsumgebung ist normal. Eventuell trauern Sie auch um ein Arbeitsgebiet oder Erfolge mit denen Sie die Entwicklung des Unternehmens maßgeblich beeinflussen konnten. Wenn Sie „Ihr Baby“ verloren haben, hilft es nur, sich Zeit zu nehmen, um diese Gefühle zu verarbeiten, und gleichzeitig den Blick nach vorne zu richten.

Die Hoffnung auf neue Chancen und Weiterentwicklung kann eine starke Antriebskraft sein. Ein positiver Ausblick und die Motivation, etwas Neues zu beginnen, sind wichtige Begleiter auf dem Weg zum nächsten Job.

Seien Sie sich bewusst, dass Sie selbst es in der Hand haben, wie es mit Ihrer Karriere nach der Kündigung durch Ihren Arbeitgeber weitergehen wird. Je mehr Sie sich einer positiven mentalen Einstellung bewusst sind, desto leichter und schneller wird sich auch der Erfolg bei der Arbeitssuche einstellen.

Unsicherheit und Ängste nach dem Jobverlust

Fokus auf proaktive Schritte

Eine der größten Sorgen nach einem Jobverlust ist sicher, wie lange die Arbeitssuche dauern wird und die Angst, keine adäquate Stelle mehr zu finden. Mit solchen Gedanken sind Sie nicht allein. Sie sind völlig normal. Allerdings sollten Sie Ihre Energie nicht auf derartige Überlegungen verschwenden, weil Sie sie nicht weiterbringen.

Vielmehr hilft es, sich darauf zu konzentrieren, proaktiv zu sein und kontinuierlich nach Möglichkeiten zu suchen, die Ihnen zu einem neuen Job verhelfen.

Bewusstsein der eigenen Stärken

Auch Zweifel an den eigenen Fähigkeiten sind in einer Phase der Veränderung häufig. Dabei ist es hilfreich, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und diese selbstbewusst in den Bewerbungsprozess einzubringen.

Rationalisierung der Gründe für den Job­verlust

Häufig beruht der Jobverlust auf Antipathie eines neuen Vorgesetzten oder strategischen Überlegungen, die dieser nicht offen gelegt hat. Deshalb zweifeln selbst die größten Experten an den eigenen Fähigkeiten, wenn Sie den Job fremdmotiviert verloren haben. Auch das ist verschwendete Energie und beeinflusst Ihre Jobsuche nach einer Kündigung negativ.

Wenn Sie selbst sicher sind, dass Sie Ihren Job nicht aufgrund mangelnder Leistungen verloren haben, konzentrieren Sie sich darauf, dass Sie bereits erfolgreich bescheinigt eine Ausbildung absolviert und eventuell viele Jahre einen guten Job unter einem anderen Vorgesetzten gemacht haben.

Weil das Ausscheiden fremdmotiviert war, beschäftigt Sie naturgemäß auch die Frage, wie Sie das Ausscheiden begründen sollen.

Eine schlüssige und positive Erklärung für das Ausscheiden aus dem letzten Job ist essenziell.

Wenn Sie selbst schon den Gedanken hatten, sich zu verändern und der Vorgesetzte Ihnen zuvor gekommen ist, dann haben Sie ziemlich sicher eine Erklärung, die auf Weiterentwicklungsmöglichkeit und/oder der Suche nach mehr Abwechslung oder Herausforderung beruhen kann.

Wenn Sie die Kündigung völlig überrascht hat, weil Sie mit Ihrem Job glücklich waren, dann sollten Sie eine neutrale Begründung in Form einer Umorganisation und ungewollter Veränderung Ihrer Tätigkeiten begründen.

Es ist jedenfalls ratsam, eine kurze, nachvollziehbare und professionelle Antwort vorzubereiten, die potenzielle Arbeitgeber überzeugt.

Selbstreflexion und -bewertung für die zukünftige Karriere

Analyse der eigenen Stärken und Schwächen

Nach dem Ausscheiden aus einem Unternehmen ist es wichtig, die Erfahrungen und Fähigkeiten, die man während der letzten Anstellung erworben hat, zu reflektieren. Dies hilft, die eigenen Kompetenzen klar zu definieren und sie in einer zukünftigen Bewerbungen hervorzuheben, um die eigene Karriere auch nach einer Kündigung durch den Arbeitgeber erfolgreich fortzusetzen.

Eine ehrliche Analyse der eigenen Stärken und Schwächen ermöglicht es, gezielt an der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung zu arbeiten. Diese Erkenntnisse sind auch hilfreich, um im nächsten Job erfolgreich zu sein.

Überdenken der langfristigen Karriereziele

Der fremdmotivierte Jobverlust bietet jedenfalls eine gute Gelegenheit, die eigenen Karriereziele zu überdenken. Es ist der perfekte Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass der nächste Schritt in die richtige Richtung geht und den langfristigen Plänen entspricht.

Anpassung der Jobsuche an neue Prioritäten

Der Jobverlust, selbst wenn er ungewollt war, stellt eine Chance für Sie dar, Dinge und Themen, die Sie in der Vergangenheit wenig interessiert oder sogar genervt haben, abzustellen. Überlegen Sie daher genau, was Sie nicht mehr wollen und konzentrieren Sie Ihre Suche nach geeigneten Inseraten ausschließlich auf Aufgaben und Themen, die Ihnen liegen!

Praktische Über­legungen nach dem Jobverlust

Überblick über die eigenen Finanzen

Die finanzielle Sicherheit ist sicherlich ein großer Faktor Ihrer Unsicherheit nach dem Jobverlust. Daher ist wichtig, sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen und zu behalten und gegebenenfalls Einsparungen vorzunehmen, um die Zeit der Arbeitslosigkeit zu überbrücken.

Strukturierte Bewerb­ungsstrategie entwickeln

Eine klare Bewerbungsstrategie ist jedenfalls entscheidend.

Überlegen Sie sich deshalb im Detail, welche Art von Unternehmen und Positionen Sie anstreben wollen! Dabei hilft es, sich auf bestimmte Branchen oder Rollen zu fokussieren und die Bewerbungen entsprechend zu gestalten. Je intensiver Sie sich mit diesen Überlegungen auseinander setzen, desto zielgerichteter können Sie nach einem neuen Job suchen!

Das eigene Netzwerk kann dabei übrigens eine sehr wertvolle Ressource sein – wird aber leider häufig ausgeklammert, weil der Jobverlust mit Scham verbunden ist. Kontakte aus der Vergangenheit können Ihnen aber wertvolle Hinweise auf offene Stellen geben oder sogar Empfehlungen für Sie aussprechen. Es lohnt sich daher jedenfalls, aktiv auf ehemalige Kollegen und Bekannte zuzugehen, sie vom Jobverlust zu informieren und sie um Unterstützung bei der Suche zu bitten.

Vergessen Sie dabei nie, dass der fremdmotivierte Jobverlust Sie nicht als Person verändert. Wer Sie vorher gut leiden konnte, wird es auch danach tun!

Konkrete Vorbereitung und Handlung für den Neustart

Aus dem bisher Gesagten lassen Sichkonkrete Schritte für einen erfolgreichen Wiedereinstieg nach der Kündigung ableiten.

Positive Einstellung für den gesamten Bewerbungsprozess

Gehen sie mit einer positiven Einstellung in den Bewerbungsprozess. Werden Sie Ihre negativen Gefühle aus der Ausscheidungsphase los, indem Sie sich bei einer Sportart abreagieren – Boxen könnte hier sehr empfehlenswert sein – und vermeiden Sie, Ihre Angst vor der vergangenen Situation in die Zukunft zu transferieren.

Seien Sie sich der Wirkung bewusst, die eine Sie begleitende Angst und/oder Unsicherheiten in einem Bewerbungsgespräch erzeugt. Sie strahlen diese Unsicherheiten auch aus, was Sie wenig attraktiv als neuer potentieller Arbeitnehmer macht.

Netzwerke nutzen

Nutzen Sie alle digitalen und analogen Netzwerke, die Ihnen einfallen, für die Jobsuche. Sie erreichen nur damit den versteckten Arbeitsmarkt und generieren im Best Case Unterstützerinnen und Unterstützer für Ihre erfolgreiche Jobsuche.

Weiterbildung in Erwägung ziehen

Überlegen Sie frühzeitig, ob eine Weiterbildung Sie unterstützen könnte. Spätestes nach sechs Monaten Arbeitssuche sollten Sie in der Lage sein, Ihren CV mit einer proaktiven Handlung in Richtung Weiterbildung zu aktualisieren. Damit signalisieren Sie, dass Sie nicht tatenlos zu Hause rumhängen und eventuell mit der Aufarbeitung Ihrer Gefühle beschäftigt sind.

Wenn die Jobsuche länger dauert als erwartet, kann es außerdem hilfreich sein, zusätzliche Kurse oder Zertifikate zu erwerben, um die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und zu zeigen, dass man am Ball bleibt. Zusätzlich signalisiert die Weiterbildung potenziellen Arbeitgebern generell Ihr Engagement und Ihre Lern- und Entwicklungsbereitschaft.

Zusätzlich kommen Sie eventuell mit Gleichgesinnten zusammen und können Ihre Erfahrungen bei der Jobsuche austauschen. Dieser Austausch hilft, sich in der Situation  nicht alleine zu fühlen und kann Ihnen weitere Unterstützung bei der Jobsuche bieten.

Überzeugende Bewerbungs­unterlagen erstellen

Eine der ersten praktischen Schritte nach dem Jobverlust ist das Aktualisieren oder die Neufassung des Lebenslaufs und das Verfassen geeigneter Bewerbungsschreiben. Diese sollten auf die angestrebten Positionen zugeschnitten sein und die eigenen Kompetenzen, Stärken und Erfolge und messbare Erfahrungen hervorheben.

Anpassung der Unterlagen an die angestrebten Positionen

Nutzen Sie den fremdmotivierten Jobverlust als Chance und eliminieren ungeliebte Arbeitsthemen sowohl aus Ihrem CV. Richten Sie Ihre Suche jedenfalls auf die Art von Tätigkeit, die Ihnen tatsächlich Spaß macht.

Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche

Eine gründliche Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche ist essenziell.

Nur das Üben von typischen Fragen und das Durchspielen von Szenarien hilft, in den Gesprächen selbstbewusst und überzeugend aufzutreten und führt dazu, eventuell negative Emotionen die mit dem alten Job verbunden sind und die bei der Schilderung darüber wieder hochkommen, im Zaum zu halten!

Umgang mit Absagen und Rückschlägen

Seien Sie unbedingt gefasst auf Absagen und weiteren Rückschlägen, die nach einer fremdmotivierten Kündigung verständlicher Weise besonders schmerzhaft fürs Selbstbewusstsein sind.

Lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, diese Rückschläge als abermaligen Beweis für Ihr Versagen zu werten. Jeder Mensch muss während des Bewerbungsprozesses mit Absagen umgehen, weil es in der Natur der Sache liegt, dass aus einer Vielzahl von Bewerbungen nur eine Handvoll auch tatsächlich eingeladen werden können. Für eine Absage können verschiedene Gründe ausschlaggebend sein, z.B. Ihr Geschlecht – und das hat nichts mit Ihren Qualifikationen zu tun!

Der Aufbau von Resilienz und Durchhaltevermögen kann Ihnen helfen, diese Phasen zu überstehen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Kontinuierliche Selbstmotivation

Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, dass es selbst bei sehr hoch qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern nach einem Jobverlust manchmal lange dauern kann, bis Sie tatsächlich eine Zusage für eine  adäquate Stelle erhalten. Um so wichtiger ist, dass Sie durchhalten und sich durch Rückschläge nicht demotivieren zu lassen.

Halten Sie immer Rückschau und seien Sie, besonders dann, wenn Sie oft eingeladen werden und positives Feedback bekommen, stolz auf sich, indem Sie sich vor Augen halten, wieviel Energie und Anstrengung Sie bereits in den Bewerbungsprozess investiert haben und vertrauen Sie darauf, dass Sie auf einem guten Weg sind.

Regelmäßige Selbstreflexion und Zielanpassung

Diese Rückschau kann aber auch zum Ergebnis haben, dass Sie während des Bewerbungsprozesses Fehler machen.

Wenn die Rücklaufquote auf Ihre Bewerbungsunterlagen gering ist oder Sie immer wieder an der ersten Runde der Bewerbungsgespräche scheitern, dann kann Ihnen helfen, mit einem Business- oder Bewerbungscoach die Situation zu reflektieren und herauszufinden, wie Sie den Bewerbungsprozess für Sie erfolgreicher gestalten können.

Fazit

Ein fremdmotivierter Jobverlust ist nicht das Ende Ihrer Karriere, sondern kann der Beginn einer neuen und möglicherweise erfüllenderen beruflichen Reise sein.

Durch Selbstreflexion, eine positive Einstellung und gezielte Vorbereitung auf die Jobsuche können Sie die Herausforderungen meistern und gestärkt hervorgehen.

Nutzen Sie Netzwerke, Weiterbildungsmöglichkeiten und entwickeln Sie eine klare Bewerbungsstrategie, um Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu maximieren.

Mit Resilienz und Durchhaltevermögen können Sie Rückschläge überwinden und Ihre Karriereziele erfolgreich verfolgen.

Bleiben Sie motiviert und offen für neue Möglichkeiten – Ihre nächste berufliche Chance wartet bereits auf Sie.

 

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