Selbstmanagement ist eine entscheidende Fähigkeit, für beruflichen Erfolg und persönliches Wohlbefinden. In einer Welt, die von ständigem Wandel und zunehmendem Arbeitsdruck geprägt ist, wird die Bedeutung effektiven Selbstmanagements immer deutlicher.
Die Bedeutung von Selbstmanagement
Selbstmanagement stellt die Fähigkeit dar, die eigenen Ressourcen, insbesondere Zeit und Energie effektiv zu organisieren, um persönliche und berufliche Ziele zu erreichen.
Eine effektive Selbstmanagementstrategie ermöglicht nicht nur eine höhere Produktivität, sondern auch eine bessere Work-Life-Balance und persönliche Zufriedenheit.
Schlüsselaspekte
Zielsetzung als wichtigste Voraussetzung für Selbstmanagement
Sich klare Ziele zu setzen ist der erste Schritt, sich selbst erfolgreich zu managen.
Diese Ziele müssen so sein, dass sie sie auch tatsächlich erreichen können.
SMART(e) Ziele
Ihre Ziele müssen spezifisch (specific) sein, denn andernfalls wissen Sie nicht welches Ziel Sie eigentlich anpeilen.
„Ich werde in Zukunft genauer arbeiten!“ ist kein spezifisches Ziel, denn niemand versteht, was das genau bedeutet. Wahrscheinlich nicht mal Sie selbst.
Denn würde man dieses Ziel eingehend hinterfragen, würden Sie selbst rasch feststellen, dass dieses „genauer arbeiten“ nicht ausreichend konkretisiert ist. Wahrscheinlich hätten Sie sogar unterschiedliche Maßstäbe bei verschiedenen Tätigkeiten. Z.B. könnte „genauer arbeiten“ in einer E-mail bedeuten, dass Sie keine Rechtschreibfehler produzieren, wohingegen das eventuell in einer Excel Liste irrelevant ist.
Ein spezifisches Ziel wäre anhand des Beispiels also: „Ich werde in Zukunft meine E-mails fehlerfrei formulieren.“
Spezifische Ziele geben eine klare Vorstellung davon, was erreicht werden soll. Dies erleichtert das Verständnis und die Kommunikation Ihrer Ziele sowohl für Sie als auch für Kollegen oder Mitarbeiter.
Ein Ziel muss messbar (measurable) sein.
Das bedeutet, dass Sie konkret festsetzen müssen, woran man in Zahlen oder Fristen erkennt, dass Sie ihr Ziel erreicht haben. Z.B. könnte Ihr Ziel anhand unseres Beispiels lauten, dass Ihr Ziel nur dann erreicht ist, wenn die nächsten 50 E-mails keinen Rechtschreibfehler aufweisen oder, wenn es Ihnen gelingt, „In den nächsten drei Monaten kein E-Mail mit Rechtschreibfehlern zu verfassen.“
Durch die Messbarkeit können Fortschritte objektiv verfolgt werden. Dies ermöglicht es, den Erfolg zu bewerten und Anpassungen vorzunehmen, wenn nötig.
Ihr Ziel muss erreichbar (achievable) sein. Das bedeutet, dass Sie von vornherein wissen, dass Sie eine reelle Chance haben, das Ziel auch wirklich zu erreichen. Wenn Sie von vornherein wissen, dass Ihnen sehr viele und zum Teil unüberwindbare Hürden im Weg stehen, wird Ihr Ansporn, das Ziel tatsächlich zu erreichen, eher gering sein. Vor allem, weil der Frust des Nichterreichens vorprogrammiert ist.
Ziele müssen relevant (relevant) sein. Sie sollten mit den übergeordneten strategischen Zielen und der Vision des Unternehmens oder Ihrer persönlichen Ambition in Einklang stehen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Bemühungen auf das Wesentliche fokussiert sind.
Manche Quellen setzen das „r“ übrigens mit „realistisch“ gleich. Der Begriff „realistisch“ unterstreicht die Wichtigkeit, Ziele so zu setzen, dass sie in der Praxis umsetzbar sind. Dabei sollten die vorhandenen Gegebenheiten und Begrenzungen berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die gesteckten Ziele anspruchsvoll, aber dennoch machbar sind.
Beide Besetzungen machen Sinn. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Bedeutung der einzelnen Buchstaben im Kontext klar definiert ist, um sicherzustellen, dass die Ziele effektiv formuliert und umgesetzt werden können.
Ein Ziel muss zeitgebunden (time) sein, schon alleine um Prokrastination, zu der Sie eventuell neigen, zu vermeiden. Eine Deadline, die den Fokus auf die Aufgabe oder das Ziel lenkt, schafft Dringlichkeit und spornt Sie an.
Priorisierung Ihrer Aufgaben
Nicht alle Aufgaben Ihrer täglichen Arbeit sind gleich wichtig.
Eisenhower-Matrix
Eine effektive Priorisierung hilft, Ihre Zeit auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Dafür steht Ihnen etwa die Eisenhower-Matrix als nützliche Methode zur Verfügung, um zwischen dringenden und wichtigen Aufgaben zu unterscheiden.
(Dass die Eisenhower-Matrix direkt auf den ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower zurückgeht, ist übrigens nicht eindeutig belegt. Es wird eher vermutet, dass die Zuordnung zu Eisenhower auf einer Art Anekdote oder Legende basiert. Letztlich ist aber wichtiger, dass sie funktioniert.)
Diese Matrix ordnet Aufgaben in vier Quadranten basierend auf ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit ein.
Quadrant I – Dringend und wichtig: Aufgaben in diesem Quadranten sind sowohl dringend als auch wichtig. Sie erfordern sofortige Aufmerksamkeit und sollten nicht aufgeschoben werden. Beispiele könnten Notfälle oder kurzfristige Projektlieferungen sein.
Quadrant II – Wichtig, aber nicht dringend: Aufgaben in diesem Quadranten sind wichtig, haben jedoch keinen sofortigen Zeitdruck. Hierbei handelt es sich um strategische Aufgaben, langfristige Planung und persönliche Entwicklung. Es ist wichtig, diesen Quadranten angemessen Zeit zu widmen, um langfristige Ziele zu erreichen.
Quadrant III – Dringend, aber nicht wichtig: Aufgaben hier erscheinen dringend, sind aber nicht wirklich wichtig für langfristige Ziele. Es ist ratsam zu prüfen, ob diese Aufgaben delegiert oder minimiert werden können, um mehr Zeit für wichtige Aufgaben zu gewinnen.
Quadrant IV – Nicht dringend und nicht wichtig: Aufgaben in diesem Quadranten sind weder dringend noch wichtig. Sie können oft Zeitverschwendung sein und sollten vermieden oder jedenfalls delegiert werden.
Die Eisenhower-Matrix ist eine effektive Methode, um Klarheit über die Prioritäten zu schaffen.
Sie hilft dabei, den Fokus auf das Wesentliche zu legen, Zeit effizient zu nutzen und eine bessere Balance zwischen dringenden und wichtigen Aufgaben zu finden. Indem man regelmäßig seine Aufgaben in diese Quadranten einordnet, kann man die Produktivität steigern und sich auf die wirklich bedeutsamen Aufgaben konzentrieren.
Weitere erfolgversprechende Methoden für die Priorisierung Ihrer Aufgaben könnten auch die nachfolgenden sein:
Zeitmanagement als Kriterium des Selbstmanagements
Effektives Zeitmanagement beinhaltet die Planung und Strukturierung des Tages. Die Verwendung von Zeitblöcken für verschiedene Aufgaben und die Vermeidung von Multitasking können die Produktivität steigern.
Es gibt verschiedene Methoden und Ansätze, um das Zeitmanagement effektiv zu managen. Neben bereits weiter oben genannten Methoden zur Priorisierung gibt es weitere bewährte Methoden, die Ihnen helfen können, Ihre Zeit effektiver gestalten:
Die Pomodoro-Technik
Diese Methode beinhaltet die Aufteilung der Arbeitszeit in Intervalle von etwa 25 Minuten, gefolgt von einer kurzen Pause. Nach vier Intervallen gibt es eine längere Pause. Dies fördert die Konzentration und verhindert Überlastung.
Die 2-Minuten-Regel
„Wenn eine Aufgabe weniger als zwei Minuten dauert, erledige sie sofort.“ Dies hilft, kleine Aufgaben schnell zu erledigen und den Kopf freizuhalten.
Batching
„Gruppiere ähnliche Aufgaben und erledige sie in einer zusammenhängenden Zeitspanne.“ Dies reduziert den Kontextwechsel und steigert die Effizienz.
Die 3D-Regel („Delete, Delegate, Defer“)
„Entscheide, ob eine Aufgabe gelöscht, delegiert oder verschoben werden kann, wenn sie nicht sofort erledigt werden muss.“
Es lohnt sich jedenfalls auch bei der Zeitstruktur, verschiedene Ansätze auszuprobieren und anzupassen, um herauszufinden, welche am besten zur persönlichen Arbeitsweise passt. Auch diese wiederholte Reflexion hilft Ihnen, Ihr Zeitmanagement besser in den Griff zu bekommen.
Selbstmotivation als Voraussetzung für Effektivität
Selbstmanagement erfordert auch die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, besonders in Zeiten von großen Herausforderungen.
Die Visualisierung von Erfolgen, positive Affirmationen und die Aufrechterhaltung eines gesunden Selbstbewusstseins können hierbei helfen.
Daneben ist es wichtig, Grenzen setzen. Besonders in Zeiten von Work-life-Blending kann es für Ihre psychische und mental Gesundheit wichtig sein, klare Grenzen zwischen Arbeit und persönlichem Leben zu ziehen. Dies hilft Ihnen, Überlastung zu vermeiden und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Tipps zur Entwicklung von Selbstmanagementkompetenzen
Selbstreflexion
Regelmäßige Selbstreflexion ermöglicht es, die eigenen Stärken und Schwächen rascher und deutlicher zu erkennen und dadurch auch Ihre gewählte Selbstmanagementstrategie entsprechend anzupassen.
Besonders wer im Arbeitsalltag gefangen und permanentem Zeitdruck ausgesetzt ist tut sich schwer, sich die Zeit zu nehmen, diese Reflexion durchzuführen. Wenn Sie es aber dennoch tun, können Sie leichter feststellen, welche Arbeiten eventuell von jemandem anderen abgearbeitet werden können und welche auch zeitlichen Aufschub dulden.
Weiterbildung
Die Bereitschaft, ständig dazuzulernen, ist ein zentraler Aspekt des Selbstmanagements. Dies kann durch Bücher, Kurse oder den Austausch mit Mentoren geschehen und hilft Ihnen sich neue Fähigkeiten und Kenntnisse anzueignen, die Ihnen helfen können, Anpassungen an Veränderungen leichter und schneller vorzunehmen.
Weiterbildung fördert zudem nicht nur fachliche, sondern auch persönliche Entwicklung. Die Aneignung neuer Fähigkeiten und Kenntnisse trägt dazu bei, das Selbstbewusstsein zu stärken und das persönliche Wachstum zu fördern.
Ebenso wichtig ist es, mit aktuellen Technologien und Trends Schritt zu halten. Das fördert auch die Innovationsfähigkeit, da Sie neue Ideen und Lösungsansätze aus einem breiteren Wissensspektrum schöpfen können.
Technologische Hilfsmittel
Nützliche Tools wie Kalender-Apps, Aufgabenlisten und Projektmanagement-Tools, können Ihnen ebenso helfen, den Überblick zu behalten und Aufgaben effizient zu organisieren, wie der Einsatz von verschiedenen Farben.
Gesundheit priorisieren
Körperliche und mentale Gesundheit sind die jedenfalls Grundlage für ein effektives Selbstmanagement. Daher sind regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und das Einlegen von Pausen essentiell.
Flexibilität
Selbstmanagement bedeutet nicht, starr an einem Plan festzuhalten. Die Fähigkeit, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und flexibel zu bleiben, ist von großer Bedeutung.
Fazit
In einer Welt, die von Komplexität und Veränderung geprägt ist, wird Selbstmanagement zu einer Schlüsselkompetenz. Die bewusste Entwicklung und Anwendung von Selbstmanagementstrategien können nicht nur Ihre berufliche Leistung, sondern auch die Lebensqualität insgesamt stark verbessern.
Es lohnt sich, Zeit und Energie in die Entwicklung dieser Kompetenz zu investieren, um langfristigen Erfolg und persönliches Wohlbefinden zu fördern.
Das könnte Sie auch interessieren: Wie man richtig delegiert – einfach erklärt! oder Führungsstile – leicht erklärt!
Weitere interessante Beiträge zu den Themen Bewerben, Karriere und Führung finden Sie auch auf meinem YouTube Kanal!