Zum Leader ge­boren?

die Businesscoach Zum Leader ge­boren?

In meiner Berufskarriere begegnete ich vielen Führungskräften.

Viele waren bei ihren Mitarbeitern beliebt, manche machten einen passablen und wieder andere machten leider einen derart schlechten Job, dass Mitarbeiter häufig kündigten.

Manche aber trugen eine Aura um sich, die ihnen auch ohne offizielle Führungsrolle folgen lies. Diese Menschen waren für mich geborene Leader.

Seit vielen Jahren begleitet mich daher neben dem Thema Führung auch die Frage, ob man gute Führung im Sinne von Leadership lernen kann?

Wenn auch die vielen Anbieter von Führungskräftetrainings diesen Umstand vermuten lassen, habe ich persönlich Zweifel.

Denn für mich bedeutet Leadership  langfristig stabile, erfolgreiche Führung, die ein besonderes Mindset erfordert und dazu gehört weit mehr, als ein paar Führungswerkzeuge zu kennen und richtig anwenden zu können.

Mit diesem Beitrag möchte ich Licht ins Dunkel der Definitionen bringen und die Frage diskutieren, ob man gute Führung lernen kann!

Was bedeutet gute Führung überhaupt?

Jeder versteht etwas anderes unter guter Führung, weil „gut“ ein subjektiv empfundenes Adjektiv ist.

Aussagen über die Führungsqualität lassen sich aber objektiv z.B. über Personalkennzahlen machen.

Die wichtigste, die Aussagen über die Qualität der Führung erlaubt, ist die Fluktuation der Mitarbeiter.

Laufen einem Manager scharenweise die Leute davon, liegt es mit Sicherheit an schlechter Führung. Dieser Umstand ist mittlerweile hinreichend bekannt und viele Umfragen, z.B. der State of the Global Workplace 2023 bestätigen, dass Mitarbeiter nicht das Unternehmen sondern häufig die schlechte Führungskraft verlassen.

Bekleidet jemand eine Führungsposition, dann führt er zumindest auf dem Papier. Kaum einer kann sich langfristig davor drücken, Managementaufgaben in der Führung zu erledigen. Aber, gute Führung bedeutet mehr, als bloß das Personal zu managen.

Leidenschaft als Voraussetzung für erfolgreiche Führung!

Einen Job richtig gut zu machen, setzt voraus, dass man ihn leidenschaftlich gerne macht.

Diese Leidenschaft ist meines Erachtens immer angeboren bzw. wird sie in den ersten Lebensjahren erworben.

Manche Kinder zeigen schon im Kindergarten derartige Tendenzen, die sich in der Schule fortsetzen.

Sie sind Anführer von Sportgruppen, sind in der Freizeit „Redelsführer“ und werden zum Klassensprecher gewählt. Sie sind geborene Leader und stechen für alle wahrnehmbar aus der Gruppe heraus.

Andere Kinder fallen übrigens durch manch andere Talente auf. Manche können malen oder musizieren und gelten als „Naturtalent“.

Für mich stellt auch das Führen von Menschen eine Berufung dar und manche sind auf diesem Gebiet Naturtalente. Ich bezeichne sie als geborene Leader.

Führung im Wandel der Zeit

Vor gar nicht allzu langer Zeit war es noch Usus, Menschen in Führungspositionen zu berufen, weil es die Karriereleiter vorsah.

Oft geschah es einfach aufgrund ihrer langen Zugehörigkeit. Das höhere Gehalt und das Ansehen waren häufig die Motive für die Person, eine Führungsposition anzunehmen. Es wurde nicht nachgefragt, ob der jeweilige Mensch auch über die sozialen Kompetenzen verfügte, ein Team zu führen.

Fachkompetenz und Dienstalter waren das maßgebliche Kriterium.

Unternehmen haben während der Entwicklungen der letzten 20 Jahren vielfach erlebt, dass sie mit Führungskräften aus diesen falschen Motiven keinen Wandel schaffen. Deshalb fing man verstärkt an, sich auf die sozialen Kompetenzen der Führungskräfte zu fokussieren und sie zu schulen.

Was geborene Leader ausmacht!

Geborene Leader schaffen Vertrauen als Basis

Manche Menschen haben das natürliche Bedürfnis, sich für andere einzusetzen, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen, das Beste aus sich herauszuholen!

Diese Gabe führt dazu, dass man ihnen vertraut und ihnen gerne (nach)folgt. Das Vertrauen auf beiden Seiten ist ein Wechselspiel, das dazu führt, dass man gemeinsam nach Erfolgen strebt.

Geborene Leader handeln authentisch

Kochen kann man lernen – man geht nach dem Rezept vor, und die Mahlzeit wird sicher auch nicht schlecht schmecken. Wer aber mit Leidenschaft Gekochtes isst, der erkennt den Unterschied!

Ähnlich ist es mit der Führung. Führungskräften, die versuchen einstudierte Führungswerkzeuge anzuwenden, merkt man an, dass diese Handlungen nicht aus ihrem Inneren kommen. Sie wirken nicht authentisch!

Das spüren Mitarbeitende und das Vertrauen in diese Personen bleibt aus!

Geborene Leader besitzen besondere Skills

Menschen, die aus Leidenschaft führen, besitzen von Haus aus Persönlichkeit und Charisma. Sie besitzen Durchsetzungsvermögen und sind fähig, andere zu motivieren.

Sie haben Überzeugungskraft, sind in der Regel sehr gute Rhetoriker und haben die Gabe, das Gefühl der Sicherheit auszulösen, weil sie Orientierung geben. Deshalb folgt man Ihnen. Freiwillig. Weil sie geborene Leader sind.

Geborene Leader werden respektiert

Niemanden wird es verwundern, dass Leader sich den Respekt ihres Umfeldes nicht erst erarbeiten müssen.

Bereits ihr Auftritt und ihre Ausstrahlung veranlassen andere, sie zu respektieren. Und das geschieht nicht zuletzt, weil Leader diesen Respekt voraussetzen und niemals anzweifeln.

Und sollte ein Leader merken, dass ihm – oder auch ihr (!) – dieser Respekt nicht entgegengebracht wird, dann scheut er sich nicht, dafür zu sorgen, indem er ihn einfordert.

Denn ein Leader scheut sich auch nicht, andere mutig in ihre Schranken zu weisen und Übergriffe anzusprechen.

Geborene Leader sind konfliktfreudig

Der Mut Dinge transparent zu kommunizieren setzt auch voraus, den Mut zu haben, sich Diskussionen zu stellen. Geborene Leader haben keine Scheu davor und stellen sich der Gegenwehr.

Oft strahlen Leader eine Ruhe aus, die Konfliktfreude nicht vermuten lassen. Diese setzt aber nicht voraus, laut und polternd zu sein, sondern im richtigen Moment, die richtigen Worte zu finden und sachliche Argumente und letztlich Lösungen zu finden auf die man sich einigen kann.

Diese genannten Faktoren machen für mich gute Führung und Leadership aus und ich bin davon überzeugt, dass die betroffenen Menschen noch besser werden, wenn sie über Führungskräftetrainings Werkzeuge unterstützend in die Hand bekommen, um ihre Aufgabe zu erfüllen.

Wenn man sich diese Prinzipien klar macht, erkennt man die Wichtigkeit der sorgfältigen Auswahl zukünftiger Führungskräfte und legt damit den Grundstein für den Erfolg seines Unternehmens.

Fazit

„Gute“ Führung geht über das reine Management von Mitarbeitern hinaus und erfordert ein besonderes Mindset. Dieses Mindset umfasst Leidenschaft, Authentizität, spezielle Skills und die Fähigkeit, Vertrauen und Respekt zu verdienen.

Einige Personen besitzen diese Eigenschaften und Skills von Natur aus, was sie zu geborenen Leadern macht, während andere diese Fähigkeiten durch Schulung und Erfahrung erwerben können, wie man Kochen nach Rezept lernen kann.

Geborene Leader brauchen kein Rezept. Sie fühlen und handeln intuitiv und authentisch.

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