Den nachfolgenden Artikel über ROWE habe ich erstmals 2015 geschrieben. Damals lautete der erste Satz: „Nach Ansicht der Zukunftsforscher werden wir 2020 nicht mehr im Büro sondern von zu Hause aus arbeiten. Damit ist das Prinzip von ROWE eingeläutet.“
Ich ahnte damals nicht, wie recht sie hatten!
“Results only work Environment” (ROWE) – bedeutet, dass nicht die Anwesenheit sondern nur Arbeitsergebnisse zählen. Wir arbeiten nicht mehr in der Firma sondern von zu Hause aus! Wie ROWE unsere Arbeit und die Gesellschaft verändern werden.
Worum geht es bei ROWE?
“Hauptsache, die Arbeit wird erledigt!”
Glaubt man den Analysten der “Future Foundation” aus 2015 so werden wir in Kürze gar nicht mehr zur Arbeit gehen, sondern unsere Arbeit einfach machen!
Amerikanisch geführte Unternehmen wie Microsoft oder IBM scheinen die Vorreiter einer unaufhaltsamen Bewegung zu sein.
ROWE und die Gesetze
Was aber bedeuten die Entwicklungen der letzten fünfzehn Jahre für Arbeitgeberschutzpflichten, wie z.B. die Einhaltung der Arbeitszeit- und Ruhezeitbestimmungen, der Vorschriften zur Arbeitsplatzgestaltung und -sicherheit?
Was bedeuten sie für steuerrechtliche Fragen wie z.B. den Sachbezügen oder den Abschreibungsmöglichkeiten für ein Arbeitszimmer?
Ist zwischen den Mitarbeitern und ihren Unternehmen eine Abgeltung hinsichtlich der Energiekosten getroffen, die ja beim Arbeiten von zu Hause aus, den Arbeitnehmer treffen?
Ist dem Arbeitnehmer überhaupt bewusst, dass der Arbeitgeber sich möglicherweise einen Teil seiner Kosten dadurch erspart, dass sie vom Mitarbeiter getragen werden? Energie für PC, Telefon, die Heizung und letztlich auch die Kaffeemaschine treffen finanziell dann plötzlich den Mitarbeiter.
ROWE und die Datensicherheit
Was passiert hinsichtlich der – in den meisten Arbeitsrechtverträgen befindlichen – Bestimmungen zum Datenschutz. Kann jeder Mitarbeiter, der auf seinen privaten Geräten arbeitet (“bring your own device – BYOD”) garantieren, dass dabei keine Sicherheitslücken bestehen? Ist diese Frage den Arbeitgebern bewusst, die in der Firma oftmals enorme finanzielle Anstrengungen unternehmen, um Sicherheitslücken zu vermeiden?
Wird dem Mitarbeiter ein Teil der Verantwortung, die eigentlich den Arbeitgeber trifft, zugeschoben, obgleich die gesetzlichen Bestimmungen dazu anderes vorschreiben?
Eine Herausforderung für den Gesetzgeber
Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch, hinkt die Gesetzgebung leider den aktuellen Entwicklungen hinten nach. Dies bedeutet jedoch ein unternehmerisches Risiko, da Gesetze, wie z.B. das Arbeitszeitgesetz, finanzielle Sanktionen in Form von Verwaltungsstrafen vorsehen.
Dem Unternehmer bleibt daher bis auf Weiteres nichts anderes übrig, als den Spagat zwischen erwähntem finanziellen Risiko und den fortschrittlichen Entwicklungen zu machen.
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