Haben Sie schon einmal von einem Feel Good Manager gehört?
Mit der Digitalisierung und der Globalisierung verändert sich unsere Gesellschaft. Diese Veränderung wirkt sich in vielen Lebensbereichen aus. In der Arbeitswelt gehen sukzessive viele Jobs verloren. Gleichzeitig entstehen durch neue Aufgaben und Herausforderungen auch neue Tätigkeitsfelder und damit neue Berufe. Einer davon ist der Feel Good Manager oder auch Chief Happiness Officer oder Happiness Manager.
Personalwesen im Wandel der Zeit
Führte man in der Vergangenheit noch hierarchisch und oftmals ausschließlich autoritär, erfordert der Wandel der Gesellschaft auch eine Veränderung im Umgang mit unseren Personalressourcen. Erkenntnisse der modernen Arbeits- und Organisationspsychologie belegen, dass Menschen, die sich am Arbeitsplatz wohl und wertgeschätzt fühlen, deutlich produktiver sind. In den letzten zehn bis 20 Jahren wurde aus den Personalabteilungen aus ursprünglich verwaltenden Einheiten Einheiten, die sich verstärkt um das Wohlergehen und die Weiterbildung von Mitarbeitern kümmern. Schlagworte wie Employer Branding, Onboarding und Outplacement Management erlangten immer größere Bedeutung und sind spätestens seit dem Eintritt der Generation Y nicht mehr aus der Arbeitswelt wegzudenken.
Die Generation Y und das Feel Good Management
Jene Menschen, die zwischen 1980 und 2000 geboren wurden und der Generation Y angehören, sind als Digital Natives sehr vertraut mit der digitalen Welt, sind meistens sehr gut ausgebildet und bringen aufgrund veränderter Erziehungsmaßstäbe ein deutlich gesteigertes Selbstbewusstsein mit. Diese Arbeitnehmer suchen sinnstiftende Arbeit. Sie wollen bei Entscheidungsprozessen mitreden und ihre Kreativität ausleben. Diese Mitarbeiter sind nicht mehr alleine durch Dienstautos und bezahlte Überstunden zu befriedigen. Die neuen Maßstäbe einer ganzen Generation verändern auch die Ansprüche an alle Arbeitgeber. Die Aufgabe des Feel Good Managers ist es, sich um diese neuen Ansprüche zu kümmern.
Die Aufgaben des Feel Good Managers
Im Kern gestaltet der Feel Good Manager die Unternehmenskultur. Er kümmert sich um Dinge, die mittlerweile in jedem Startup Usus sind, wie frischer Obstkorb und Tischtennistisch für die Pausengestaltung. Er organisiert alle Dinge, die zu einem guten Betriebsklima beitragen, kümmert sich um Mitarbeiterevents und Informationssysteme innerhalb des Unternehmens und ist verantwortlich für die Gestaltung der Arbeitsplätze.
Im Wesentlichen vereint die Position Tätigkeiten, die bislang in verschiedene Abteilungen fielen. Damit wird ein anderer Zugang und Fokus geschaffen, weil der Feel Good Manager das Wohlbefinden der Belegschaft anstrebt.
Welche Voraussetzungen muss man für den Job mitbringen?
Die wichtigste Eigenschaft eines Feel Good Managers ist ein guter Zuhörer zu sein. Auf der Suche nach Verbesserungsbedarf und Wünschen der Belegschaft muss der Feel Good Manager hören und verstehen, was die Bedürfnisse sind. Zudem muss er analytisch denken können und ein Organisationstalent besitzen. Er muss nämlich erkennen können, welche Dinge verändert werden müssen, um den gewünschten Effekt zu erzielen und er muss an den richtigen Hebeln drehen, um die Veränderung richtig zu organisieren. Letztlich muss der Feel Good Manager ein Generalist über viele Disziplinen sein, um die richtigen Maßnahmen einleiten zu können.
Neben hoher Empathie muss der Feel Good Manager vor allem über Kommunikationsfähigkeit verfügen, um Wünsche der Belegschaft erkennen und an den zuständigen Stellen für Abhilfe schaffen zu können.
Ausbildung zum Feel Good Manager
Kamen die ersten Feel Good Manager noch aus Personalabteilungen, gibt es mittlerweile auch in Österreich die ersten Ausbildungsseminare dazu. Aktuell bieten BFI und Wifi sowie diverse private Veranstalter Ausbildungen an. Bei jeder Ausbildung sollten im Speziellen Kenntnisse in der Arbeits- und Organisationspsychologie, in der Sozialpsychologie, im Arbeits- und Sozialrecht sowie in Soziologie und Betriebswirtschaftslehre vermittelt werden.
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