BoreOut tritt im Unterschied zu BurnOut ein, wenn der Job von Langeweile und Monotonie geprägt ist.
Als immer stärker zunehmende Folge der Schnelllebigkeit und Komplexität unserer Arbeitswelt zeigen sich bei immer mehr Menschen Gefühle der Angespanntheit und Erschöpfung. Mittlerweile ist dieser Zustand als BurnOut hinlänglich bekannt.
Aber auch das Gegenteil kann mit ähnlichen Folgen eintreten, wenn die Herausforderung am Arbeitsplatz fehlt.
Hauptelemente von BoreOut
Bore Out Betroffene leiden unter Unterforderung, da sie gerne mehr leisten wollen, als von Ihnen gefordert wird. Häufig übersteigen die eigenen Fähigkeiten die geforderten Kompetenzen.
Die Arbeitnehmer leiden innerlich, da sie ihre Aufgaben als uninteressant empfinden. Die Folge darauf ist, dass Betroffene rat- und lustlos werden, da sie nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Zunehmende Demotivation stellt sich ein.
Interessanter Weise ist eine häufige Reaktion, dass Betroffene Beschäftigung vortäuschen, oftmals sogar besonders betonen, dass sie viel zu tun hätten. Damit verlängern sie eigentlich die Situation, anstatt eine Verbesserung zu bewirken.
Für Arbeitgeber ist es daher besonders schwierig zu erkennen, dass der Betroffene unterfordert ist.
Bloß Langeweile oder tatsächlich schon BoreOut?
Haben Sie bloß zu wenig zu tun, können sich aber durchaus mit anderen Dingen beschäftigen, dann besteht noch keine Gefahr, dass Sie in einem BoreOut gefangen sind.
Die Gefahr ist dann gegeben, wenn zur Langeweile die Unfähigkeit, sich zu irgendetwas zu motivieren hinzukommt. Wenn Sie das Gefühl der absoluten Sinnlosigkeit und Leere, Gereiztheit und Depression verspüren, wird es gefährlich. In solchen Fällen, sollten Sie sich rasch professionelle Hilfe suchen!
Auch die Tatsache, dass Sie laufend damit beschäftigt sind, vorzugeben, viel zu tun zu haben, um den Job nicht zu verlieren, stresst zusätzlich. Sie geraten in einen psychischen Stress, anderen etwas vorzu machen und ständig die Gefahr vor Augen zu haben, enttarnt zu werden.
Eigener Umgang mit dem drohenden BoreOut
Werden Sie aktiv!
Sollten Sie selbst betroffen sein, so empfehle ich, im ersten Schritt das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten zu suchen, wenn Sie sich dazu in der Lage fühlen.
Tauschen Sie sich über Ihre Kompetenzen aus, bieten Sie ihm an, interessantere Aufgaben zu übernehmen. Zeigen Sie auf, dass Sie gerne mehr oder neue Aufgaben dazu nehmen möchten. Dabei sollten Sie natürlich nicht sagen, dass Ihnen langweilig ist, sondern, dass Sie “ … Ressourcen für neue Aufgaben haben …“ oder „… Sie sich gerne noch mehr engagieren und einbringen wollen!“ Eine gute Führungskraft wird positiv auf ein solches Gespräch reagieren und zumindest im Bewusstsein haben, dass Sie sie verlieren könnte, wenn sie nicht handelt.
Bieten Sie auch Kollegen Ihre Unterstützung an, und suchen Sie nach Gelegenheiten, eigenständig Vorschläge und Lösungen auszuarbeiten, die mit Ihrem Arbeitsgebiet zu tun haben.
Nutzen Sie die Unterforderung für sich!
Je nach persönlicher Situation könnten Sie die Langeweile im Job auch für sich nutzen, indem Sie eine Fortbildung machen.
Wechseln Sie den Job bevor es zu spät ist!
In der Recherche zu diesem Artikel habe ich von jemandem gelesen, dass er bereits so lange nichts zu tun hat, dass er Angst hat, sich einen neuen Job zu suchen, weil er befürchtet, diesem dann nicht mehr gewachsen zu sein! Werden Sie also unbedingt aktiv, bevor Sie in einen solchen Zustand geraten!
Wenn Sie nach dem Gespräch mit Ihrer Führungskraft und eventuell auch mit der Personalabteilung feststellen, dass sich nichts ändert, sollten Sie sich auf die Suche nach einem anspruchsvolleren Job machen. Dabei ist wichtig, dass Sie die richtigen Worte für Ihr Wechselmotiv finden.
Begründen Sie den Jobwechsel nicht mit Langeweile!
Dass man gerne mehr leisten möchte und deshalb einen neuen Job sucht, ist eigentlich erfreulich für jeden neuen Arbeitgeber. Sie sollten aber in Ihrem Motivationsschreiben und auch im Bewerbungsgespräch kein Wort darüber verlieren, dass Sie sich in Ihrem Job langweilen.
Stellen Sie den aktuellen Job als Motiv Ihrer Wechselwilligkeit nicht in den Vordergrund. Beschreiben Sie zielgerichtet, dass Sie ” … ihr fachliches Know How im neuen Job einsetzen wollen …”, oder “… daran interessiert sind, sich persönlich in Entscheidungsprozesse einzubringen”.
Positive, zukunftsorientierte Motive wirken wesentlich interessanter, als etwa nur die Anmerkung, dass man sich im derzeitigen Job langweilt und deshalb dort weg möchte!
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